Aus einer Übung wird plötzlich Ernst

Rettungshund Joker findet vermisste Frau im Allgäu

Hundeführer Patrick Marcelino und zwei Rettungshunde sitzen auf dem Rasen.
Spürnase Joker (links) und sein Kollege Patrick Marcelino haben der Frau das Leben gerettet.
BRK-Landesverband Bayern

Seine Spürnase führt die Retter zu der Vermissten!
Während einer internationalen Übung der Rettungshundestaffeln Allgäu und Luxemburg üben 30 Rettungshunde für den Ernstfall. Doch plötzlich geht am Dienstag (6. August) beim Training der Alarm los! In Argenbühl wird eine Frau vermisst.

Übung muss warten – Retter rücken zum Ernstfall aus

Die restliche Übung muss warten. Unter Führung des Deutschen Roten Kreuz verteilen sich 60 Einsatzkräfte in dem Gebiet, um nach der vermissten Frau zu suchen. Mit dabei: die luxemburgischen Kollegen. Unter ihnen befinden sich auch Spürnase Joker und sein Hundeführer Patrick Marcelino.

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Einsatzleiter: Frau verdankt Joker ihr Leben

In ihrem Suchgebiet werden Marcelino und Joker von Passanten angehalten – sie glauben die Vermisste in einem nahegelegenen Waldstück gesehen zu haben. Das Rettungsteam wird von den Passanten zu dem Wald gefahren, dann wird es ernst für Spürnase Joker. Das drei Jahre alte Tier schnuppert los – mit Erfolg!

Nach kurzer Suche hat der Labrador die Spur der Vermissten aufgenommen und findet diese in einer hilflosen Lage. „Aus einer Übungswoche wurde Ernst und die Vermisste hat dem Luxemburger Rettungshund ihr Leben zu verdanken“, so Einsatzleiter Christoph Tiebel in einem Post bei Facebook. Die Frau befindet sich in einem psychischen Ausnahmezustand und wird vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht.

Erfolgreiche Zusammenarbeit der Hundestaffeln

Seit mehr als einem Jahr ist Labrador Joker regelmäßig im Dienst, ist bereits in der Flächensuche geprüft und befindet sich derzeit in der Trümmerausbildung. Die Übungen der Rettungshundestaffel sind von Praxis und inszenierten Personensuchen geprägt. Dass die Tiere bei den Übungen aber einen Ernstfall erleben, ist in 26 Jahren Übung noch nie vorgekommen. „So etwas haben wir auch noch nicht erlebt, dass wir während unseres Workshops zu einem realen Einsatz gerufen wurden und die Person dann durch unsere Freunde aus Luxemburg gefunden wurde“, so Tiebel.

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Nach dem Vorfall geht die Übung der Hundestaffeln weiter. Noch bis zum Ende der Woche sind rund 30 Rettungshunde, ihre Hundeführer und Helfer im Allgäu und trainieren dort mit der BRK-Rettungshundestaffel aus Waltenhofen. (okr/cpe)