Mehr Geld, auch ohne Ausbildung
Lidl erhöht seinen Mindesteinstiegslohn

41 Cent mehr!
Um diesen Betrag soll der gesetzliche Mindestlohn 2025 steigen. Während die Politik sich noch uneinig ist, ob das ausreicht oder nicht, kündigt Discounter-Riese Lidl an, dass er seinen eigenen Mindesteinstiegslohn erhöhen möchte. Und zwar deutlich über die staatlichen Vorgaben.
Lidl will Zeichen setzen
Der Discounter Lidl hat bekannt gegeben, dass er ab September 2024 seinen Mindesteinstiegslohn erhöhen will: Mindestens 15 Euro pro Stunde sollen Mitarbeiter ab dann verdienen. Damit wolle man ein Zeichen setzen und auf die aktuelle wirtschaftliche Lage reagieren, heißt es in der Mitteilung. „Der Lidl-Mindestlohn liegt seit jeher über dem gesetzlichen Mindestlohn“, sagt Marco Monego, Geschäftsleiter Personal von Lidl. Der liegt aktuell bei 12,41 Euro pro Stunde. Im nächsten Jahr soll er auf 12,82 Euro ansteigen.
So viel kann man bei Lidl verdienen!
Von der Erhöhung des Mindesteinstiegslohns profitieren laut Unternehmensangaben vor allem ungelernte, neue Mitarbeiter, aber auch Aushilfen. Ein Großteil der Mitarbeiter würde aber deutlich mehr verdienen, weil der Lohn mit der Unternehmenszugehörigkeit steigt. Bis zu 19,47 Euro pro Stunde könnten die Mitarbeiter dort also verdienen, teilt Lidl mit.
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Lidl zahlt 15 Euro – geht das nicht überall?
Lidl will also jetzt das zahlen, wofür sich Bundeskanzler Scholz im Mai stark gemacht hat. Über die Höhe des Mindestlohns streitet die Politik aber immer wieder. Während die SPD und die Grünen sich für eine Erhöhung starkmachen, kommt Widerstand von der FDP. Im Mai sagte Finanzminister Christian Lindner: „Der Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode regelt aber klar, dass die Lohnfindung keine Sache der Parteien ist.“ Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.
In der Bevölkerung ist der Wunsch nach einem höheren Mindestlohn klar vorhanden: Laut einer Forsa-Umfrage, die von RTL und Stern beauftragt wurde, halten 57 Prozent eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro für gerechtfertigt. 38 Prozent halten die geplante Erhöhung um 41 Cent für ausreichend. (iga)