Aufreibende Suche nach ZwölfjährigemPaulo treibt stundenlang mit Luftmatratze auf Fluss – „Dachte, das waren nur 30 Minuten”

Er hat seiner Familie einen Riesenschreck eingejagt – und es selbst gar nicht mitbekommen.
Nach seinem kilometerlangen „Ritt auf der Luftmatratze” sind Paulo (12) und seine Mutter froh, dass alles gut ausgegangen ist. Der Zwölfjährige schildert RTL die aufregenden Stunden in der Eifel, die er nie wieder vergessen dürfte.
Junge aus Holland will Rundkurs über die Kyll paddeln
Samstagmorgen auf einem Campingplatz bei Kyllburg: Gegen 11 Uhr geht Paulo mit einer Luftmatratze in der Kyll schwimmen. Wie viele Besucher will er einen Rundkurs über den Fluss paddeln, der eine große 180 Grad-Biegung macht. „Ich dachte, ich drehe vielleicht eine Runde und komme dann zurück”, sagt der zwölfjährige Holländer im Gespräch mit RTL. Doch Paulo verpasst die Ausstiegsstelle nach rund einem Kilometer und paddelt weiter – ohne Angst und offenbar ohne den Gedanken, dass seine Familie ihn vermissen könnte.
„Ich schwomm immer weiter und weiter; von einigen Wellen bin ich in die Luft geworfen worden und dann wieder gelandet”, erzählt Paulo. Einige Menschen am Ufer machen Handbewegungen, die er nicht versteht. Zeugen berichten später, der Junge auf der Luftmatratze habe ihnen sogar fröhlich zugewinkt.
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Auch Polizei sucht vermissten Jungen auf Luftmatratze
Die Freundin von Paulos Mutter, die mit im Urlaub ist, macht sich Sorgen und sucht den Jungen gemeinsam mit der Betreiberin des Campingplatzes. Auch die Polizei startet eine umfangreiche Suche. Von alldem bekommt Paulo nichts mit. Wann er aussteigen muss, weiß der Junge nicht genau. Plötzlich ruft ihm ein Mann etwas zu und fragt, ob er „vom Campingplatz” sei. Er werde schon seit drei Stunden gesucht, auch von der Polizei.
Schließlich gelangt der Zwölfjährige wieder ans Ufer; unglaubliche neun Kilometer hat er auf der Kyll zurückgelegt. Von der Aufregung ist Paulo zunächst überrascht. „Ich dachte, das waren nur 30 Minuten – was soll passiert sein?”, erinnert sich der junge Holländer. Erst als er die Polizei sieht und von der Suche erfährt, wird ihm klar, dass sein Ausflug länger war als angenommen.
Mutter nach aufregendem Tag in Kyllburg erleichtert

Paulos Mutter Nathalie Boomsma kann die Sache inzwischen mit Humor nehmen. Der Samstag sei allerdings „kein normaler Tag” gewesen, erklärt sie im Gespräch mit RTL. Sie habe ein Auf und Ab der Gefühle erlebt und viele Tränen vergossen. Aber was ihr Sohn angestellt habe, sei letztlich typisch Paulo. „Er ist ein richtiger Unruhestifter, aber sehr optimistisch”, sagt Boomsma mit ironischem Unterton. Am Ende habe sie ihn in den Arm genommen und sei froh gewesen, dass er noch lebe. „Es hätte viel passieren können.”
Paulo verspricht, beim nächsten Mal vorsichtiger zu sein. Von der Aufregung abgesehen, habe er aber einen tollen Tag gehabt. „Ich habe Fische und Schmetterlinge gesehen – „die sind richtig schön, hab ich mir noch gedacht”. Seinen Freunden in Holland hat der Zwölfjährige nun viel zu erzählen. Und er ist sich sicher: „Das wird lustig.”