Psychische Gesundheit als zentraler FaktorNach Fund von Kinderleichen in Koffern – Mutter erhält Höchststrafe

New Zealand South Korea Murder Trial
Die Mutter hatte die Tötung ihrer beiden Kindern (8 und 6) bereits gestanden. (Archivfoto)
AP

Die schreckliche Tat erschütterte die Welt.
In Neuseeland werden die Leichen zweier Kinder in ersteigerten Koffern gefunden. Jetzt steht das Urteil für die Mutter fest. Eine Mindesthaftdauer von 17 Jahren verhängt ein Gericht für die heute 45-Jährige, ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung. Ihre psychische Gesundheit spielt bei der Strafe eine entscheidende Rolle. Geschworene hatten die Frau bereits im September für schuldig befunden, ihre beiden sechs und acht Jahre alten Kinder getötet zu haben.

Schrecklicher Fund in einem Lagerhaus

Ein Paar ersteigert 2022 bei einer Räumungsversteigerung im neuseeländischen Auckland zwei Koffer – und entdeckt darin die sterblichen Überreste eines Mädchens und ihres jüngeren Bruders. Der schockierende Fall macht weltweit Schlagzeilen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kinder schon etwa vier Jahre tot. Die ganze Zeit über stehen die Koffer in einem Lagerhaus.
Die ursprünglich aus Südkorea stammende Mutter gibt vor Gericht zu, ihre acht und sechs Jahre alten Kinder getötet zu haben. Nach dem Tod ihres Mannes habe sie die Kinder mit Medikamenten betäubt und die Leichen in den Koffern versteckt. Anschließend fliegt sie in ihre Heimat. Mehrere Wochen nach dem Fund nehmen die Behörden sie in Südkorea fest und liefern sie später an Neuseeland aus.

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Psychische Gesundheit als zentraler Faktor

Der zuständige Richter am High Court in Auckland ordnet nach dem Schuldspruch im September weitere psychiatrische Gutachten an. Bei der Verkündung des Strafmaßes erklärt Richter Geoffrey Venning, dass die psychische Gesundheit der Angeklagten ein zentraler Faktor in diesem Fall ist. Deshalb soll sie ihre Strafe zunächst als „Sonderpatientin” in einer psychiatrischen Einrichtung antreten.

Venning betont, sie habe ihre Kinder getötet, weil sie nach dem Krebstod ihres Mannes im Jahr 2017 mit der „Verantwortung und Bürde der Fürsorge” nicht mehr umgehen konnte. Den Fall bezeichnet er als „tragisch”. Die Frau habe die ständige Erinnerung an ihr früheres glückliches Leben, das ihr grausam genommen worden sei, nicht ertragen. „Die Geschworenen stellten mit ihrem Urteil jedoch fest, dass Sie beabsichtigten, Ihre Kinder zu töten, und auch, dass Sie – obwohl Sie zu dieser Zeit an einer depressiven Erkrankung litten – wussten, dass Ihre Handlungen moralisch falsch waren”, fügt der Richter hinzu. (abl/dpa)

Verwendete Quellen: dpa