„So etwas habe ich noch nie gesehen”

Forscher befreien Wal aus Lebensgefahr - vier Tage lang!

„Das Tier konnte sein Maul nicht öffnen.”
Es ist ein grausames Bild: Ein elf Meter langer Buckelwal, umwickelt von einer Vielzahl an Fangseilen vor der Nordküste von British Columbia (Kanada). Eine Befreiung aus eigener Kraft ist schier unmöglich. Jetzt hilft nur noch ein Wunder.

Forscher-Team hilft sofort

Bereits seit einigen Monaten muss Buckelwal Smoke mit der Fangausrüstung umherschwimmen. Über die Zeit sind es jedoch so viele Seile geworden, dass das Tier sich nur mühsam bewegen kann. Es ist auf Hilfe angewiesen. Als der Koordinator für Meeressäuger bei Fisheries and Ocean Canada (DFO), Paul Cottrell, vom Schicksal des Wals erfährt, zögert er keine Minute. Die Organisation Fisheries and Ocean ist in Kanada für den Schutz der Gewässer und die Bewirtschaftung Fischerei und Meeresressourcen verantwortlich. Im Gespräch mit CBC News erklärt der Koordinator: „Unser Team war da, unsere gesamte Ausrüstung ... Also gingen wir mit dem Team und mit dem Satellitensender raus und konnten den Wal lokalisieren.”

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Als das Team vor Ort ankommt, trifft sie der Schock: „So etwas habe ich noch nie gesehen”, sagt Cottrell. Der Buckelwal ist von einer Vielzahl an Fanggeräten umschlungen und kann sich kaum bewegen. „Das Tier konnte sein Maul nicht öffnen und dann wickelte sich der Körper ein.” Das Team macht sich sofort an die Arbeit und befreit das elf Meter lange Tier.

Dieses Schicksal ist kein Einzelfall

Ohne die Hilfe des Rettungsteams von Paul Cottrell hätte Smoke wahrscheinlich ein anderes Schicksal ereilt. Berichte der National Oceanic and Atmosphere Administration zeigen, dass die Zahl der Wale, die sich in Fanggeräten verfangen, deutlich zugenommen hat. Zwischen den Jahren 2014 und 2017 waren es bereits 50 Tiere pro Jahr. In den Jahren davor waren es noch durchschnittlich zehn. (rkm)