Ein Toter in Italien

Starker Regen und Schneefall! Unwetter stürzt die Alpen ins Chaos

Autobahnen stehen unter Wasser, Straßen sind gesperrt!
Kurz vor den Osterfeiertagen bricht in den Alpen das Unwetter-Chaos aus. Heftige Schnee- und Regenfälle legen den Verkehr lahm. In Italien gibt es bereits ein Todesopfer.

92-Jähriger ertrinkt in Haus nahe Turin

Die Leiche eines 92-Jährigen wurde in der Gemeinde Monteu da Po bei Turin in einem Haus gefunden, das durch Wassermassen eingeschlossen war, wie die Rettungskräfte mitteilten. Nach ersten Erkenntnissen ist er ertrunken. Auch in den französischen Alpen mussten die Rettungskräfte ausrücken. In Tignes erlitt eine Frau einen Herzinfarkt. Sie musste laut Behörden aus einer Lawine gerettet werden.

Lese-Tipp: Italien droht lebensgefährliche Flut

Vor allem im Schweizer Kanton Wallis geht gar nichts mehr. Urlauber werden gebeten, Reisen ins Wallis bis Karfreitag zu verschieben. Der Skiort Zermatt ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Bahn- und Straßenverbindungen seien betroffen, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros. Auch Strom und Mobilfunk seien ausgefallen.

Teilweise ein Meter Neuschnee in den Alpen

Die auf etwa 1.400 Metern gelegene Messstation Montana im Wallis verzeichnete 58 Zentimeter Neuschnee. Das sei der höchste April-Wert, der dort seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 100 Jahren gemessen wurde, teilte die Wetterbehörde MeteoSwiss mit. In noch höheren Lagen, wie etwa auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard, fielen 100 Zentimeter Schnee.

Lese-Tipp: Das Schlimmste kommt noch! Unwetter überfluten Urlaubsregion

Der Bevölkerung wurde empfohlen, zu Hause zu bleiben. Die Kantonshauptstadt Sitten wurde aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Schulen blieben geschlossen. Schnee- und Regenfälle behinderten auch in Teilen des Kantons Bern den Bahnverkehr, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Pässe und Autobahnen wegen Unwetter dicht

Wegen der Schneemassen wurden der Simplon-Pass und der Grosse-St.-Bernhard-Pass, die vom Wallis nach Italien führen gesperrt. Das gilt seit Mittwochabend auch für den Simplon-Tunnel und den Grossen-St.-Bernhard-Tunnel. Im Wallis und in angrenzenden Regionen im Berner Oberland und im Tessin gilt die zweithöchste Lawinenwarnstufe.

Auch Italien ist von den Unwettern betroffen. Zwischen Turin und Aosta steht die Autobahn unter Wasser. Im Aostatal mussten auch mehrere Menschen ihre Häuser verlassen, weil Überschwemmungen drohen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. (jgr, mit dpa)