Tragödie bei Jahrhundert-Hochwasser in Spanien
Lourdes und ihr Baby sterben in den Fluten

Das Mädchen wurde nur drei Monate alt.
Lourdes María García und ihr Baby sind beim Jahrhundert-Hochwasser in Spanien ums Leben gekommen. Sie starben in der Gemeinde Paiporta (Provinz Valencia), einer der am stärksten vom Unwetter betroffenen Regionen.
Frau und Baby riefen vom Autodach um Hilfe
Antonio Tarazona, der Vater des Mädchens, hatte die Behörden alarmiert, wie der TV-Sender Telecinco berichtet. Seine Frau und seine Tochter seien von der Strömung nach den starken Regenfällen mitgerissen worden. Er habe seitdem nichts mehr von ihnen gehört.
Was geschehen war, schilderte er so: „Es gelang mir, aus dem Auto auszusteigen. Als ich versuchte, das Baby herauszuholen, wurde ich von der Strömung mitgerissen und stolperte über etwas. Das Auto ging kaputt.” Dann sah er, wie seine Frau und sein Baby vom Autodach aus um Hilfe riefen. Aber er konnte nichts tun und schaffte es wegen der starken Strömung nicht zu den beiden. „Das Auto hing an einem Schild fest, aber es bewegte sich. Ich sah, wie sie mitgerissen wurden.”
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Mindestens 95 Tote bei Unwetter in Spanien
Die Familie suchte die beiden Vermissten Frauen seit Dienstagabend unermüdlich. Antonio Tarazona selbst wurde gerettet und musste dann in einer Notunterkunft bleiben. Er hoffte auf ein Wiedersehen mit seiner Frau und seiner Tochter, Helfer versuchten ihn zu beruhigen. Mittwochmorgen wurden Lourdes María García und ihre Tochter tot aufgefunden.
Bei dem heftigen Unwetter in Spanien starben mindestens 95 Menschen. Dutzende werden noch vermisst. Bei extrem starkem Niederschlag – mancherorts fiel innerhalb eines Tages so viel Regen wie sonst in einem Jahr – waren am Dienstag immer mehr Flüsse über die Ufer getreten. Der Wetterdienst Aemet sprach von einem „historischen Unwetter”, dem schlimmsten solcher Art in diesem Jahrhundert in der Region Valencia. (bst)