Elf Pferde laufen auf Gleise

Wer hat euch freigelassen? Zug erfasst zwei Ponys -tot!

Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern): Die Aufnahme vom 01.09.2003 zeigt Shetland-Ponys auf der Ostseeinsel Greifswalder Oie. Mit ihrer zutraulichen Art sind die vom Zoo Rostock ausgewilderten Tiere die Besucherattraktion. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Der Rostocker Zoo will die 18 Shetland-Ponys in diesem und im kommenden Jahr von der 54 Hektar großen Insel holen - und damit ihr bisher größtes Auswilderungsvorhaben beenden. "Wir können das Projekt nicht mehr finanzieren", sagt der Direktor des Rostocker Zoos, Udo Nagel. In einem damals DDR-weit einzigartigen Projekt hatte der Zoo 1977 zehn Tiere ausgewildert. Zum einen sollte die Verwaldung der Insel verhindert werden und zum anderen diente das Projekt der Tier-Verhaltensforschung. (STR452-040903)
Shetland-Ponys auf der Ostseeinsel Greifswalder Oie (Symbolbild).
Zentralbild, Z6038 Stefan Sauer

Wie konnte das nur passieren?
Elf Shetland Ponys büxen aus. Zwei sterben, eins steht unter Schock.

Acht Ponys bleiben unverletzt

Die Pferde laufen am Dienstagabend (18. Juni) kurz vor 23 Uhr auf die Bahngleise bei Wittingen (Landkreis Gifhorn). Dann knallt es! Ein Zug kann nicht mehr rechtzeitig bremsen, rammt die Tiere. Zwei Pferde liegen verletzt am Boden, sie sterben noch am Unfallort. Ein drittes liegt in Schockstarre daneben, heißt es von der Bundespolizeiinspektion Hannover. Pressesprecher Robert Dvorak zu RTL: „Das kam dann zum Tierarzt in der Nacht. Wir hoffen auch, dass es weiterhin überlebt.“ Die Tiere haben auf einer Weide ganz in der Nähe gestanden. Die übrigen acht entlaufenen Ponys sind zum Glück nicht verletzt.

Wer ist schuld an diesem tragischen Unfall?

Durch eine Hinweisgeberin wird der Halter gefunden und treibt die Shetland Ponys zusammen mit dem Beamten wieder auf die Weide. Aber wie konnten sie entkommen? Dvorak: „Im Moment stellt sich das Ganze so dar, dass die Pferde ausgebüxt sind. Die Weide hat ein Weidetor, das sie verschließen soll.” Doch das steht offen. „Es kann sein, dass das jemand aufgemacht hat. Vielleicht war es aber auch ein Halterversagen.” Bedeutet: Entweder hat der Besitzer vergessen, das Tor zu schließen, oder jemand hat die Pferde absichtlich freigelassen. Die Polizei ermittelt.

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Auch der Zug wird bei dem Aufprall beschädigt. Fahrer und Reisende bleiben unverletzt. „Die Schadenssumme steht noch nicht fest”, so Robert Dvorak von der Bundespolizei. Um 0.30 Uhr wird die Bahnstrecke wieder freigegeben. (sis)

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