Psychose-Drama in Wien
Frau (25) will sich von Teenagern in der Astralwelt befruchten lassen – und greift zum Messer

Sie wollte schwanger werden – aber nicht auf dieser Welt.
Es klingt wie aus einem verstörenden Fantasy-Roman, doch es ist Realität, wie ein Prozess in Wien zeigt. Eine junge Frau (25) behauptet, sie wolle nur das Sperma zweier Teenager, und zwar „in der Astralwelt”. Als deren Mutter sich querstellte, eskalierte die Lage blutig. Jetzt wurde die Frau in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen.
Mit einem Küchenmesser auf die Mutter los
Die junge Frau steht jetzt vor dem Wiener Landgericht wegen eines versuchten Messerangriffs und eines bizarren Kinderwunschs, wie die Kronen-Zeitung berichtet. Demnach soll die 25-Jährige versucht haben, sich „in der Astralwelt” von zwei 16-jährigen Nachbarjungs befruchten zu lassen – ohne Sex, nur durch „Gedankenkraft”. Als deren Mutter das seltsame Verhalten bemerkte und einschritt, wurde die Situation gefährlich.
Der Zwischenfall ereignete sich im März im Wiener Bezirk Liesing. Die junge Frau lauerte ihrer Nachbarin im Hof auf, hatte ein Küchenmesser dabei und soll laut Anklage versucht haben, auf sie einzustechen. Die Mutter der beiden Jungs konnte im letzten Moment ausweichen. Doch warum kam es zu dieser Attacke?
Die Angeklagte hatte zuvor begonnen, den Söhnen der Nachbarin kleine Zettelchen zu schreiben. Darin bekundete sie ihren Wunsch, von ihnen Kinder zu bekommen. Auf metaphysische Wege. „Ich wollte Kinder von ihnen. Sex war aber kein Thema. Es ging nur um die Befruchtung”, sagt die 25-Jährige laut Krone dem Richter. Es sei ihr nur um das Sperma gegangen, nicht um den Körperkontakt. Die Mutter der Teenager habe diese Verbindung zerstören wollen, das habe sie zur Tat getrieben.
Dem Richter sagte sie: „Ich hab’ im Hof auf sie gewartet. Zu dem Zeitpunkt war ich unschlüssig, ob ich sie töten soll.” Am Ende entschied sie sich, wie sie selbst sagte, fürs „Verletzen”.
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Richter schickt Angeklagte in Therapie
Ihre Verteidigerin betont laut Kronen-Zeitung: „Sie braucht Hilfe.” Die junge Frau leide an einer schweren Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, sei zudem gewaltbereit. „Eine gefährliche Kombination”, wie es die Staatsanwältin formulierte.
Einsicht zeigt die 25-Jährige bislang kaum. „Ich bekomme die Depotspritze, weil es vor Gericht gut ausschaut”, zitiert sie die Krone. In einem forensisch-therapeutischen Zentrum soll sie diese laut Gericht noch einige Zeit weiter bekommen. (kra)