Airbus muss bei Landung in Paderborn durchstarten – Passagiere in Angst
Jetzt erklärt Eurowings den Schockmoment auf dem Mallorca-Flug

„Wir haben gemerkt, dass wir richtig aufgeschlagen sind am Boden.”
Passagiere von Eurowings-Flug EW6838 am Donnerstag (22. Mai) schildern die heftige Landung in Paderborn (NRW) – samt Durchstartmanöver, Angst an Bord und Vorwürfen gegen die Fluggesellschaft. Exklusiv auf RTL.de erklärt Eurowings, was genau auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Deutschland passiert ist.
Angst an Bord von Eurowings-Flug von Mallorca nach Paderborn: Airbus „unerwartet durchgesackt”
Gegen 16.18 Uhr wollen die Piloten zum ersten Mal auf Landebahn 24 in Paderborn aufsetzen. Doch irgendwas passt nicht. Die Cockpit-Besatzung startet durch – ein gelernter Vorgang. Beim Durchstartmanöver passiert dann wohl ein gefährlicher Fehler. Der hintere Teil des Airbus kommt auf der Landebahn auf, wird beschädigt. Die Piloten bringen das Flugzeug wieder auf Höhe, kreisen über dem Flughafen.
Ein Eurowings-Sprecher sagt zu RTL.de: „Der Flug ist kurz vor dem Aufsetzen auf der Landebahn am Flughafen Paderborn unerwartet durchgesackt und hat deshalb mit dem Hauptfahrwerk härter als üblich aufgesetzt. Aus Sicherheitsgründen hat sich die Cockpit-Crew im Anschluss für ein Durchstartmanöver entschieden. Dabei kam es dann zu der kurzzeitigen Berührung.”
Eurowings-Piloten sollen den Passagieren nach dem Aufprall keine Infos gegeben haben

Passagierin Elisabeth Wurms berichtet bei mallorcatv.info, dass sie und ihr Begleiter bei der missglückten Landung einen „richtigen Schlag in den Rücken” gespürt hätten. Das sei der Moment gewesen, in dem ihr klar war, dass es „eine ernsthafte Situation” gewesen sei. Vor allem aber beklagen sie und ihr Begleiter, dass die Piloten den Passagieren nach dem Durchstarten minutenlang keine Infos gegeben haben sollen: „Zehn Minuten kam gar nichts, keine Ansage”, sagt Wurms. Die Menschen seien vor Angst erstarrt. „Es war mucksmäuschenstill im Flieger, es waren auch viele Kinder an Bord.”
Eurowings sagt dazu: „Verständlicherweise erwarten Passagiere bei so einem Vorgang sehr zeitnah eine Erklärung – hierzu muss man aber wissen, dass für die Piloten in einer solchen Flugphase zunächst die erneute Anflugroute und die Kommunikation mit der Flugsicherung im Vordergrund steht und alle Kräfte bindet.”
Eurowings-Pilot soll Passagiere zunächst nicht informiert haben

Der zweite Landeversuch gelingt den Eurowings-Piloten schließlich. Um 16.38 Uhr steht die Maschine endlich sicher am Boden. Der Sprecher des Flughafens Paderborn, Matthias Hack, sagt zu RTL.de: „Unsere Flughafen-Feuerwehr war rein vorsorglich vor Ort, musste aufgrund des gelungenen zweiten Landeanflugs aber nicht eingreifen. Eine Notfallversorgung oder eine seelsorgerische Betreuung hat es nicht gegeben.” Der beschädigte Flieger steht noch in Paderborn. Der Airbus wird laut Eurowings derzeit von Technikern untersucht. Der Eurowings-Sprecher: „Nach Abschluss der Schadensbegutachtung wird dann über das weitere Vorgehen entschieden.”