XL-Bully-Verbot in England und Wales

Mehr als hundert Hunde pro Monat getötet

ARCHIV - 30.09.2023, Großbritannien, Birmingham: Ein XL-Bully-Hund namens Riz, aufgenommen während eines Protests gegen die Entscheidung der Regierung, sogenannte XL Bullys in die Liste der verbotenen Rassen aufzunehmen (zu dpa: «Halterin in London von eigenen Hunden totgebissen») Foto: Jacob King/PA Media/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In England und Wales sind XL-Bullys verboten
Jacob King/PA Media/dpa

Irre Todeszahlen in England und Wales!
Nach der Einführung des XL-Bully-Verbots fällt die Bilanz nach einem Jahr ernüchternd aus. Während immer mehr Hunde eingeschläfert werden, kommt es trotzdem zu einer Vielzahl von Angriffen.

Anzahl der Hundeangriffe steigt an

Zwischen Januar und August schläfern Ärzte knapp 820 Hunde ein, also mehr als 100 pro Monat! Das berichtet die BBC unter Berufung auf Behördenangaben, ohne die genauen Hunderassen zu nennen. In den acht Monaten verlieren damit mehr als doppelt so viele Hunde ihr Leben wie im gesamten Vorjahr.

Lese-Tipp: XL-Bully-Verbot in Großbritannien: Mal wieder ist der Mensch das Übel

Im vergangenen Jahr führen England und Wales nach einigen tödlichen Vorfällen mit XL-Bully-Hunden ein Verbot gegen die Tiere ein. Vom 21. Dezember 2023 an sind Zucht und Verkauf der Hunde nicht mehr erlaubt, seit Februar ist auch die Haltung verboten. Ausgenommen sind XL-Bullys, die von ihren Besitzern vor dem Inkrafttreten des Verbots registriert wurden.

Doch zeigt das Gesetz überhaupt Wirkung? 22 von 25 Polizeidirektionen in England und Wales geben auf BBC-Anfrage an, dass die Zahl der Vorfäle mit Hundeangriffen weiter ansteigt.

Im Video: Hund macht Cartoon-Geräusche beim Schlafen

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Starke Kritik von der Polizei

Der Verband der Polizeipräsidenten, National Police Chief Council’s (NPCC), kritisiert, dass das Verbot zu großem finanziellem und personellem Aufwand bei der Polizei führe. Demnach steigen die Kosten für die Haltung und Versorgung beschlagnahmter Hunde von vier auf 25 Millionen Pfund (etwa 4,8 Mio. Euro und 30 Mio. Euro). Problematisch ist auch, dass XL-Bully-Hunde nicht leicht als solche zu bestimmen sind. (fkl, mit dpa)