Möglicher Durchbruch in Cold Case
Kannte Tino Werner (✝29) seinen Mörder?

10.000 Euro Belohnung ausgesetzt!
Im November 2003 finden Polizisten den damals 29-jährigen Tino Werner tot in seiner Wohnung in Bad Driburg (Nordrhein-Westfalen) – er wurde brutal erdrosselt! Die Mordkommission „Morgenstern” ist bis heute auf der Suche nach dem Täter. Moderne Techniken könnten jetzt zum Durchbruch führen.
Lernten sie sich in Szene-Kneipe kennen?
Wer Anfang der 2000er in Brakel gerne Bars besuchte, sollte sein Gesicht kennen. Tino Werner arbeitete jahrelang an der Hausbar Brunnenklause des damaligen Hotels Am Kaiserbrunnen. Der offen homosexuelle Barmann war bekannt für seine Zuverlässigkeit, doch am Abend des 11. November 2003 wurde er zu Schichtbeginn um 19 Uhr vermisst. Als seine Bekannten auch am nächsten Tag nichts von dem 29-Jährigen hörten, informierten sie die Polizei. In seiner Wohnung entdeckten die Beamten Schreckliches.
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Tino Werner lag erdrosselt am Boden. Vom Täter keine Spur. Sein blau-metallic-farbener Opel Astra mit dem amtlichen Kennzeichen HX-TW 873 wurde wenige Stunden später in der Bad Driburger Innenstadt in der Nähe mehrerer Szene-Kneipen, etwa 1,5 Kilometer von seiner Wohnung entfernt, gefunden. Später findet die Mordkommission heraus, dass der Barmann häufig über Datingportale Männer kennenlernte. War sein Mörder einer von ihnen?
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Bekannte müssen Speichelprobe abgeben
Die Techniken der Polizei habe sich verbessert. Deshalb könnte der Fall jetzt nach über 20 Jahren doch noch einmal Fahrt aufnehmen. Auf Tino Werners Leichnam wurde neues DNA-Material entdeckt, das sich von dem bisherigen unterscheidet.
Alle identifizierten Kontaktpersonen des Barmanns müssen deshalb erneut eine Speichelprobe abgeben. „Auch Kontaktpersonen, die vor Jahren bereits eine Probe in dieser Sache abgegeben haben, müssen wir noch einmal behelligen”, sagt Markus Mertens von der Mordkommission. Wer kann Angaben zu weiteren Kontaktpersonen von Tino Werner machen? Wer hatte damals Kontakt zu ihm und ist bislang noch nicht von der Polizei aufgesucht worden?
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Die Ermittler gehen davon aus, dass Tino Werner seinen Mörder kannte, da er ihn mit zu sich in seine Wohnung nahm. Über die Intensität des Kontakts ist nichts bekannt. Mertens hierzu: „Es kann sich um einen guten Bekannten, aber natürlich auch um einen flüchtigen Kontakt aus dem Internet gehandelt haben. Auch ein spontanes Kennenlernen an diesem Abend in der Bad Driburger Kneipenszene schließen wir nicht aus.”
Für hilfreiche Hinweise gibt es 3.000 Euro
Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat eine Belohnung von 3.000 Euro für Hinweise ausgesetzt. Aus dem privaten Umfeld des Opfers wurde dieser Betrag um weitere 7.000 Euro erhöht, sodass insgesamt eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt wird. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen bestimmt und es sind nur die Hinweise gemeint, die zur Ermittlung, Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung des Täters führen. Die Polizei hofft, das Rätsel um den homosexuellen Barmann aus Brakel nach 20 Jahren endlich lösen zu können. (jjä)