Erster Veteranentag
Boris Pistorius macht Prinz Harry klar

Verteidigungsminister Boris Pistorius (65) persönlich hat Prinz Harry (40) um diesen Gefallen gebeten!
Der SPD-Politiker hat nach RTL-Informationen den Herzog von Sussex und früheren Soldaten gezielt für eine Videobotschaft zum ersten deutschen Veteranentag (Sonntag, 15. Juni) angefragt. Und Harry hat JA gesagt.
Harry beginnt seine Rede an die Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten auf Deutsch

Prinz Harry meldet sich am ersten deutschen Veteranentag mit einer bewegenden Videonachricht bei den aktiven und ehemaligen deutschen Soldaten. Der Herzog von Sussex sagte, es sei ein „großes Privileg“, eine Botschaft an diesem „heiligen Tag“ zu überbringen. Die Videobotschaft wurde auf einer Veranstaltung am Reichstag in Berlin gezeigt. Harry selbst hatte zweimal als Soldat für die britische Armee in Afghanistan gedient.
Harry begann seine Videobotschaft (gesamte Länge 2:15 Minuten) mit „Guten Tag Deutschland!“.
Der frühere Soldat sagte in seiner anschließend auf Englisch gehaltenen Rede: „Mein letzter Besuch in Ihrem bemerkenswerten Land war vor zwei Jahren in Düsseldorf bei den Invictus Games, und dieser Besuch bleibt mir in Erinnerung. Die Herzlichkeit, die Begeisterung und die unerschütterliche Unterstützung der Deutschen für unsere globale Gemeinschaft verwundeter Soldaten haben mich tief beeindruckt. Sie haben Ihr Versprechen, ein Zuhause des Respekts zu schaffen, wahrlich eingelöst.”

Veteranen seien mehr als Krieger – sie seien Führungspersönlichkeiten. „Sie sind lebende Zeugnisse von Widerstandsfähigkeit und moralischem Mut und wissen, dass Loyalität niemals allein der Macht, sondern dem Volk gelten darf”, so Harry.
Harry trägt bei der Rede zahlreiche militärische Auszeichnungen am Anzug

Harry trug bei seiner Videobotschaft einen dunklen Anzug. Am Revers hefteten zahlreiche militärische Auszeichnungen, die er in der Vergangenheit erhalten hatte. Dazu gehörten die Afghanistan-Kampagnenmedaille, die Goldene Jubiläumsmedaille, die Diamantene Jubiläumsmedaille und die Platin-Jubiläumsmedaille.
Harry fuhr in seiner Rede fort: „Als jemand, der die Uniform getragen und Seite an Seite mit Waffenbrüdern und -schwestern aus aller Welt gestanden hat – darunter viele von Ihnen –, weiß ich, dass die Bürde des Dienstes nicht leicht zu tragen ist.”
Prinz Harry überschüttet deutsche Soldaten mit Lob: „An die tapferen Männer und Frauen der Bundeswehr”

Harry betonte, Soldatinnen und Soldaten würden den Krieg nicht verherrlichen. Es gehe um die Bewahrung des Friedens: „Nicht einer einzigen Stimme zu folgen, sondern einem gemeinsamen Eid zu folgen – dem Vaterland, dem Volk und den Prinzipien, die uns als freie Nationen verbinden. Deutschland hat der Welt gezeigt, wie Erinnerung, Verantwortung und Einheit in Stärke verwandelt werden können. In diesen turbulenten Zeiten ist Ihre Rolle bei der Sicherung von Frieden und Stabilität in Europa wichtiger denn je. An die tapferen Männer und Frauen der Bundeswehr – ein herzliches Dankeschön für Ihren unerschütterlichen Dienst an Ihrem Land, Ihrem Volk und aneinander. Heute feiern wir Sie, die Werte, für die Sie stehen, den Eid, den Sie geleistet haben, und das großartige Land, das Sie beschützen. Lassen Sie uns heute gemeinsam unsere Verpflichtung erneuern, die Freiheiten zu schützen, die uns ausmachen, und einander für Frieden, Würde und das bleibende Versprechen der Demokratie zu dienen.”
Harry schloss mit den deutschen Worten: „Vielen Dank und einen schönen Tag.”
Das ist der Veteranentag
Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr den 15. Juni als Veteranentag festgelegt. Künftig soll der Tag jährlich am Wochenende vor oder nach diesem Datum gefeiert werden. Als Veteranin oder Veteran gilt in Deutschland jede Soldatin und jeder Soldat - aktive und frühere, sofern sie ehrenhaft aus dem Dienst ausgeschieden sind. Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldaten. Etwa 500.000 Männer und Frauen waren im Auslandseinsatz, etwa in Afghanistan, Mali oder Bosnien-Herzegowina.
In Hamburg gingen mehrere linke Gruppen gegen den feierlichen Appell der Bundeswehr auf die Straße. Dazu aufgerufen hatte unter anderem die Linksfraktion in der Bürgerschaft. Nach Polizeiangaben nahmen insgesamt 205 Personen an drei Kundgebungen teil. Alle verliefen den Angaben zufolge friedlich. (mit dpa)