Hat sein eigener Sohn (19) ihn getötet?

Berühmter Kriegsfotograf Paul Lowe beim Wandern erstochen!

Von den Schrecken des Bosnienkriegs über die Belagerung von Sarajevo bis zum Fall der Berliner Mauer – Paul Lowe berichtete über einige der wichtigsten Ereignisse der modernen Geschichte.
Von den Schrecken des Bosnienkriegs über die Belagerung von Sarajevo bis zum Fall der Berliner Mauer – Paul Lowe berichtete über einige der wichtigsten Ereignisse der modernen Geschichte.
Instagram/paullowephotography

Panzer, Bomben und Granaten überlebt er – aber diesen Messerangriff nicht.
Der bekannte Fotograf Paul Lowe begab sich mit seiner Kamera immer wieder in gefährliche Krisengebiete. Doch nun stirbt der 61-Jährige nicht im Krieg, sondern bei einer Wanderung in Kalifornien. Am Samstag (12. Oktober) wird er mit Stichwunden am Körper tot aufgefunden. Verdächtigt wird sein eigener Sohn.

Sohn versucht vom Tatort zu flüchten

Lowes einzigartige Fotos berühren Menschen auf der ganzen Welt. Bekannt ist er vor allem durch seine Bilder von der Freilassung Nelson Mandelas und der rumänischen Revolution geworden. Doch jetzt wird er nie wieder ein Foto schießen können.

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Den alarmierten Polizisten muss sich am Samstag in den San Gabriel Mountains ein grausames Bild geboten haben. Der preisgekrönte Fotojournalist hat Verletzungen am Oberkörper und eine tiefe Stichwunde am Hals, die laut Gerichtsmediziner zum Tod geführt haben soll, berichtet die britische Zeitung The Independent. Zeugen sehen einen Mann vom Tatort flüchten. Dieser steigt in ein Auto, drückt das Gaspedal durch und rast davon. Doch die Fahrt nimmt ein schnelles Ende. Nur wenige Kilometer weiter baut er einen Unfall und wird von Polizisten festgenommen.

Freundin erfährt im Internet von seinem Tod

Schnell ist klar: Der Verdächtige und der Fotograf kennen sich - sie sind sogar Familie. Es ist Lowes 19-jähriger Sohn Emir Abadzic Lowe. Die Beamten nehmen ihn fest und er kommt in Polizeigewahrsam. Nächsten Dienstag muss er sich vor Gericht wegen des Verdachts, seinen eigenen Vater umgebracht zu haben, verantworten. Während Lowes Sohn hinter Gittern sitzt, trauern Angehörige, Freunde und Bekannte um den begnadeten Fotografen.

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Eine befreundete Fotojournalistin, Lara Jo Regan, berichtet, dass sie sich eigentlich mit Paul Lowe während seines Aufenthalts in Kalifornien treffen wollte. Der Fotograf pendelte zwischen London und der bosnischen Hauptstadt Sarajevo, hielt sich aber in Südkalifornien auf, um „Familienangelegenheiten“ zu regeln. Als Regan jedoch tagelang nichts von ihm hört, wird sie misstrauisch. Sie erfährt über die Webseite seiner Agentur von seinem Tod und ist schockiert.

Lowe pendelte zwischen London und der bosnischen Hauptstadt Sarajevo.
Lowe pendelte zwischen London und der bosnischen Hauptstadt Sarajevo.
Instagram/muzej90
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„Wir haben einen Zeugen unserer Geschichte verloren”

Auch andere Weggefährten des Fotografen sind zutiefst bestürzt. „Mit dem Tod von Paul Lowe haben wir mehr als einen Fotografen verloren. Wir haben einen Zeugen unserer Geschichte verloren, einen Geschichtenerzähler, der der Welt die Wahrheiten zeigte, die viele nicht wahrhaben wollten”, schreibt Moderatorin Ika Ferrer Gotić auf X.

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Sie schreibt weiter: „Er war eine gute Seele, ein Mann, dem die Menschen und die Geschichten, die er fotografierte, sehr am Herzen lagen. Er war jemand, der mit seinem Motiv eins wurde, dessen Einfühlungsvermögen genauso stark war wie sein Talent.” Seine Angehörigen und Freunde hoffen auf Gerechtigkeit und möchten, dass Paul Lowe durch seine Bilder in Erinnerung weiterlebt. (ise)