Alles nur für Millionen Klicks?Influencer wirft Rakete in Berliner Kinderzimmer – und sitzt jetzt in U-Haft!

Raketen-Influencer Atallah Younes am Flughafen Berlin festgenommen.
Influencer Atallah Younes schießt eine Rakete ins Kinderzimmer einer Berliner Wohnung.
instagram/ atallah.younes.31

Atallah Younes droht jetzt eine Haftstrafe!
Die Silvesternacht in Berlin-Neukölln bleibt unvergessen, vor allem für den Influencer Atallah Younes und die Familie, deren Kinderzimmer er mit einer Rakete trifft. Seine geplante Heimreise nach Westjordanland konnte er nicht antreten – der 23-Jährige sitzt nun in Untersuchungshaft.

Influencer Younes Atallah schießt Rakete in Neuköllner Wohnung

Younes, der auf Instagram mittlerweile mehr als 315.000 Follower hat, schießt an Silvester eine Rakete in ein Mehrfamilienhaus. Ein Video der Tat, das er auf Instagram teilt, erreicht über Nacht mehr als zehn Millionen Aufrufe. „Er wollte ein größtmögliches Publikum erreichen durch die Begehung von Straftaten“, sagt Michael Petzold, der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Younes habe rücksichtslos gehandelt und Menschenleben gefährdet.

Die Rakete trifft das Kinderzimmer einer Wohnung und verursacht Schäden an den Möbeln. Glücklicherweise wirft der 33-jährige Wohnungsinhaber die brennenden Überreste der Rakete schnell aus dem Fenster und verhindert so ein Übergreifen des Feuers auf die Wohnung. Niemand wird verletzt, aber der Schock sitzt tief.

Influencer verstehe Wut der Deutschen nicht

Younes, der sich nach der Tat bei den betroffenen Mietern entschuldigt, zeigt Unverständnis für die Ermittlungen gegen ihn. „Ich wollte niemanden absichtlich verletzen“, erklärt er Zeit Online. „Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling?“ Er betont, dass er als Tourist in Deutschland sei und plane, wieder in seine Heimat zu fliegen.

Lese-Tipp: Influencer schießt Rakete in Kinderzimmer – und wird vor Abreise festgenommen

Doch bevor er das Land verlassen kann, nehmen Bundespolizisten Younes am Samstag (4. Januar) am Hauptstadtflughafen BER fest. Die Staatsanwaltschaft geht von Fluchtgefahr aus, da der Mann keinen Wohnsitz in Deutschland hat. Ihm werden versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen.

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Gewerkschaft der Polizei: „Ein wichtiges Signal in Richtung Bevölkerung“

Die Gewerkschaft der Polizei äußert sich erleichtert über die Festnahme. „Das ist wichtig für die Arbeit unserer Kollegen und auch ein wichtiges Signal in Richtung Bevölkerung“, sagt Landeschef Stephan Weh dem Tagesspiegel. „Wenn man eine Rakete in ein Kinderzimmer schießt, reicht es im Regelfall nicht, mal kurz sorry zu sagen.“

Lese-Tipp: Kommt jetzt tatsächlich ein Böllerverbot?

Nach der unfassbaren Tat löscht Younes das Video auf Instagram und warnt seine Follower davor, seine Aktion nicht nachzuahmen. Trotzdem könnte er mit einer Haftstrafe rechnen, denn auf schwere Brandstiftung steht eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr, auf gefährliche Körperverletzung mindestens sechs Monate und Sachbeschädigung wird mit einer Geldstrafe geahndet. (gsc mit dpa)