Stellte er absichtlich die Treibstoffzufuhr ab? Blackbox enthüllt unheimliche Worte des Piloten vor Air India-Flugzeugabsturz

Pilot Sumeet Sabharwal (†55) steuerte den Air India Flug AI171.
Pilot Sumeet Sabharwal (†55) kam bei dem Absturz der Air India-Maschine auch selbst ums Leben.

Was passierte an Bord von Air India-Flug 171?
Es ist 13.38 Uhr und 39 Sekunden, als der Flieger am 12. Juni am Flughafen Ahmedabad abhebt. Das Ziel London Gatwick wird die Maschine nie erreichen, denn nur kurz nach dem Start stürzt das Flugzeug in einem Wohngebiet ab. Auf den Aufnahmen der Blackbox sind die letzten dramatischen Sekunden im Cockpit zu hören. Und die führen zu einem schrecklichen Verdacht: Wurde der Crash mit voller Absicht verursacht?

Pilot überlässt das Steuer dem ersten Offizier

„Das Flugzeug liegt in Ihren Händen“, sagt Pilot Sumeet Sabharwal vor dem Start zu seinem ersten Offizier Clive Kunder, wie der Corriere della Sera berichtet. Die italienische Zeitung soll von mehreren Insidern über die letzten Gespräche im Cockpit informiert worden sein. Kunder soll dann das Steuer übernommen haben. Das sei an sich nicht ungewöhnlich.

Trauer um Co-Pilot Clive Kunder
Angehörige und Freunde trauern um den toten Co-Piloten Clive Kunder.
REUTERS/Hemanshi Kamani/File Photo

Doch jetzt vermuten Experten, dass der Pilot das getan haben könnte, um während des Starts die Hände frei zu haben und sich an der Treibstoff-Zufuhr zu schaffen zu machen. Laut der Zeitung soll in der Aufzeichnung zu hören sein, wie jemand um 13:38 Uhr und 42 Sekunden erst den einen und dann den zweiten Treibstoffhebel der Triebwerke umlegt. Experten gehen davon aus, dass das nicht versehentlich passiert sein kann und der Pilot mit voller Absicht gehandelt haben muss.

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Co-Pilot versuchte noch, den Absturz zu verhindern

Dann soll die Blackbox noch ein letztes panisches Gespräch im Cockpit aufgenommen haben. „Warum haben Sie die Triebwerke abgestellt?“, fragt der Co-Pilot seinen Vorgesetzten. „Ich war es nicht“, soll Sabharwal vage darauf geantwortet haben. Doch das scheint Kunder nicht zu überzeugen. Er wiederholt seine Frage mehrfach, während er offenbar verzweifelt versucht, das Flugzeug wieder hochzuziehen.

Gashebel und Instrumente in einem kommerziellen Passagierflugzeug
Kurz nach dem Start soll der Air India-Pilot den Treibstoff-Hebel betätigt haben, um die Treibstoffzufuhr zu stoppen.
Imago SP

Um 13.38 Uhr und 52 Sekunden legt der Co-Pilot den Treibstoffhebel von Triebwerk 1 wieder um. Um 13.38 Uhr und 56 Sekunden versucht er auch Triebwerk 2 wieder zu zünden. Doch seine verzweifelten Versuche, durchzustarten, kommen zu spät. Nach den Sekunden konzentrierter Stille im Cockpit, setzt Kunder um 13.39 Uhr und 50 Sekunden noch einen „Mayday“-Ruf ab. Dann enden die Aufnahmen der Blackbox abrupt. Die Boeing 787-8 Dreamliner ist in ein Wohngebiet nahe dem Flughafen gestürzt.

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Pilot soll Kollegen zufolge depressiv gewesen sein

Von den 242 Menschen an Bord des Flugzeugs überlebt nur ein Passagier: Vishwash Kumar Ramesh (40), der auf Platz 11A saß. Auch mindestens 38 Menschen am Boden sterben, als das Flugzeug auf mehrere Gebäude kracht.

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Laut Corriere della Sera soll Sabharwal seit längerer Zeit an Depressionen gelitten haben. Das soll ein Piloten-Kollege mitgeteilt haben. Ob er den tödlichen Absturz absichtlich herbeiführte, müssen nun weitere Untersuchungen klären. Die Ermittlungen zur genauen Unglücksursache sind noch nicht abgeschlossen. Eine offizielle Bestätigung zu einem möglichen Suzid-Plan des Piloten gibt es bisher nicht. Das indische Büro für Flugunfalluntersuchungen bat darum, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. (jgr)

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