„Ich will, dass es nicht nur traurig ist”Sarah (40) erkrankt an Brustkrebs – jetzt macht die Influencerin anderen Mut

Sarah von Charmier will nach der eigenen Brustkrebs-Erkrankung anderen Mut machen.
Sarah von Charmier will nach der eigenen Brustkrebs-Erkrankung anderen Mut machen.
Sarah von Charmier/Instagram

„Dann plötzlich hatte ich doch Krebs.“
Sarah von Charmier aus Berlin ist gerade einmal 38-Jahre alt, als sie im Sommer 2023 ihre überraschende Brustkrebs-Diagnose erhält. Sie hat zwei kleine Kinder: Ihre Tochter ist acht Jahre alt, ihr Sohn sechs Jahre. Doch trotz der schweren Krankheit verliert die Mutter nicht ihren Mut – und gibt so nun anderen Betroffenen Kraft.

Sarah von Charmier (38) erkrankt an Brustkrebs – Chemo ist „sehr schwierig”

„Immer wenn ich beim Arzt war, habe ich gesagt, ich bin der gesündeste Mensch der Welt“, erinnert sich Sarah von Chamier im RTL-Interview. Doch im August 2023 ändert sich ihr Leben schlagartig: Nach dem Duschen entdeckt Sarah eine Auffälligkeit, die vorher nicht da gewesen ist. Die Moderatorin und Schauspielerin lässt sich untersuchen und eine Biopsie durchführen. „Und dann rief sie (Anm. der Red.: die Frauenärztin) mich an und meinte: Es tut mir sehr leid, aber sie haben Krebs. Sie müssen bitte sofort morgen in die Charité und die Chemotherapie besprechen“, erinnert sich die heute 40-Jährige. „Das war irgendwie so, als ob meine ganze Welt stoppt!“

Kurze Zeit später beginnt die Therapie. Die Chemo ist für Sarah „sehr schwierig.“ Wochenlang geht es der Moderatorin und Schauspielerin schlecht. Nächtelang übergibt sich Sarah. Tagsüber ist sie schwach, verbringt einen Großteil der Zeit im Bett. „Ich habe auch in der Zeit so sieben, acht Kilo auf jeden Fall abgenommen.“ Doch auch in dieser Zeit will die Mutter für ihre Familie da sein – so gut wie nur möglich.

„Mein Sohn hat immer wieder gesagt, er will die alte Mama zurück. Es ist natürlich umso trauriger für die Kinder und auch für einen selbst, dass man dieser Mensch halt nie wieder sein wird. Und das ist eine Akzeptanz, die man selber hinkriegen muss.“ Und auch Sarahs Tochter leidet: „Irgendwann kam meine Tochter und meinte, ‚Mama, ich habe Angst, dass du stirbst.‘ Ich habe gesagt, ‚ich habe auch Angst und ich kann nicht versprechen, dass ich nicht sterbe, weil ich werde irgendwann sterben. Ich kann nur versprechen, dass ich alles dafür tue, jetzt gesund zu werden. Und dass ich versuche, die stärkste Person zu sein, die ich sein kann‘.“

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Sarah erkrankt mit 38 an Brustkrebs: „Ich will, dass es nicht nur traurig ist“

Und genau das wird für Sarah eine Art Mantra: „Ich will, dass es nicht nur traurig ist.“ Die Familie soll auch in dieser schweren Zeit schöne Erinnerungen sammeln, erklärt sie im RTL-Interview weiter. Die Hoffnung: „Dass man lachen und weinen gleichzeitig darf!“ Als ihr nach der zweiten Chemo ihre langen, braunen Haare büschelweise ausfallen, entscheidet sie, sie komplett abzurasieren – „und daraus ein Event zu machen“. Zudem versucht Sarah auch in dieser Zeit, nicht ihren Humor zu verlieren.

Denn die 40-Jährige will stark sein – gerade für ihre Kinder. „Ich habe manchmal sogar mehr darum getrauert, wie es wäre, dass sie es aushalten müssen, ohne Mutter groß zu werden, als das, was es mit mir selbst macht.“ Unterstützt wird sie dabei vor allem von ihrem Mann, ihrer Mutter und ihrer gesamten Familie – sowie ihrer besten Freundin. „Es war oft schwierig und kompliziert, aber ich hatte zum Glück auch einen sehr guten sozialen Background, wo alle einfach da waren und geholfen haben.“

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Ich habe mit Frauen auf der Straße geweint, die das Gleiche durchmachen!

Genau mit dieser Stärke will Sarah heute – zwei Jahre später – anderen Betroffenen und Angehörigen Mut machen. Schon während der Behandlung macht sie Videos und erzählt von ihrer Krankheit und ihrem Alltag auf Instagram und TikTok – egal, ob er gerade schön, lustig, traurig oder anstrengend ist. „Ich hab wirklich alles geteilt.“ Für die eigene Erinnerung, aber schnell auch für andere: etwas, das sie sich selbst während dieser Zeit gewünscht hat. „Das ist natürlich auch schwierig, andauernd das Handy draufzuhalten, gerade, wenn es einem nicht gut geht.“

Doch es lohnt sich, weiß die Influencerin heute: „Ich hatte das Gefühl, ich kämpfe nicht nur für mich, ich kämpfe eigentlich für alle, die diesen Weg gehen müssen.“ Mittlerweile sei dadurch eine besondere Community mit allein 48.000 Followern auf TikTok entstanden. „Man wollte eigentlich nie dazugehören, aber jetzt, wo man dazugehört, weiß man eigentlich erst, mit wie vielen starken Menschen man diesen gleichen Weg gegangen ist“, so Sarah weiter. „Ich habe mit Frauen auf der Straße geweint, die mich angesprochen haben und gesagt haben, dass ihre Reise jetzt erst beginnt. Es ist verrückt, man kennt sich eigentlich nicht und trotzdem ist man sich so nah.“

Auch wenn Sarah aktuell glücklicherweise krebsfrei ist, steht eines fest: „Für mich ist es einfach ganz klar, das ist etwas, das gehört zu mir, das wird immer da sein, das kann ich auch nicht einfach wegdenken, auch wenn man das vielleicht manchmal gerne würde, aber ich möchte eigentlich eher stark damit umgehen können.“

Verwendete Quellen: Instagram, TikTok und eigene RTL-Recherche