Notausgangs-Diskussion kocht überWeil es über Absturz sprach – Eurowings schmeißt Ehepaar aus Flieger

Hier gilt die Null-Toleranz-Grenze!
Wer sich an Bord eines Flugzeugs befindet, der sollte seine Worte immer mit besonders viel Bedacht wählen. Andernfalls kann es passieren, dass man des Fluges verwiesen wird. So geschehen Ende Mai in Hamburg. Was genau war passiert?
Auf Eurowings-Flug: Mangelnde Englischkenntnisse führen zu Diskussion
Am 27. Mai wollte ein Ehepaar von Hamburg aus mit Eurowings nach Ibiza fliegen – zur Feier des 35. Hochzeitstages. Im Vorfeld habe der Mann Sitzplätze am Notausgang reserviert, schreibt die Mallorca Zeitung. Den Englischkenntnissen, die online als Voraussetzung für diese besonderen Sitze angegeben worden seien, habe er sich mächtig gefühlt.
Doch an Bord dann die Ernüchterung: Wie es heißt, seien die Englischkenntnisse der Passagiere der Crew nicht ausreichend gewesen. Die englischsprachige Flugbegleiterin habe „in einem unmöglichen Ton” explizit medizinische Englischkenntnisse gefordert. Als das Paar diese nicht vorweisen konnte, habe man sie gebeten, in einer anderen Reihe Platz zu nehmen.
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„Wenn wir abstürzen, spielt es keine Rolle, wo wir sitzen”
Wider Willen habe sich das Paar umgesetzt. Insbesondere der Frau seien die neuen Plätze in Reihe zwei alles andere als recht gewesen, angeblich habe sie Flugangst und wollte daher unbedingt am Notausgang sitzen. Doch die Flugbegleiter seien bei ihrer Meinung geblieben – das Paar musste sich umsetzen. Infolgedessen soll die Frau gesagt haben: „Wenn wir abstürzen, spielt es keine Rolle, wo wir sitzen.” Eine Aussage, die ihr sogleich zum Verhängnis wurde.
Nachdem die Flugbegleiter den Vorfall an den Kapitän weitergeleitet hatten, sei das Paar des Fluges verwiesen worden. Zur Begründung habe man gesagt, sie hätten „Witze über den Absturz eines Flugzeugs und das Sterben von Menschen” gemacht. Allerdings soll das Paar kostenfrei auf einen Flug am Folgetag umgebucht worden sein. Zuerst hatte das Hamburger Abendblatt über diesen Fall berichtet.
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Null-Toleranz-Grenze „für zynische Äußerungen von Passagier:innen”
Auf RTL-Nachfrage bestätigt ein Sprecher von Eurowings, dass es Ende Mai zu dem besagten Vorfall gekommen ist. Man erklärt uns: „Sicherheit hat bei Eurowings immer Vorrang – damit lassen wir nicht spielen.” Das gelte nicht nur für Sitzplätze am Notausgang, sondern auch „für zynische Äußerungen von Passagier:innen, die als mögliche Drohung verstanden werden und andere Gäste verunsichern”.
Weiter heißt es in dem Statement: „Es ist gesetzliche Bestimmung, dass an Notausgängen nur Passagier:innen sitzen dürfen, die im Ernstfall Sicherheitsanweisungen auf Englisch verstehen und umsetzen können.” Im besagten Fall sei diese Voraussetzung „nach Einschätzung unserer Kolleg:innen” nicht erfüllt gewesen. Man habe die Passagiere daher „entsprechend auf komfortable Plätze mit zusätzlicher Beinfreiheit in Reihe 2 umgesetzt”.
Man bedauere zwar „die Umstände, gerade bei einer so besonderen Reise”, aber: „Die Entscheidung wurde mit Blick auf die Flugsicherheit aller Passagier:innen an Bord getroffen. Sie erwarten zu Recht, dass wir dieser Verantwortung höchste Priorität einräumen.”
Warum die verstoßenen Passagiere am Folgetag dann aber auf einem anderem Flug mitfliegen durften, dazu hat sich Eurowings auf RTL-Nachfrage nicht geäußert.