Katja Burkard gesteht heimliche Trennung von ihrem HansWie sinnvoll ist eine Beziehungspause – eine echte Chance oder vertane Zeit?

Dieses Geständnis kommt überraschend!
Anlässlich ihres anstehenden 60. Geburtstags blickt Katja Burkard in ihrem neuen Buch „60 ist das neue 60” auf ihr bisheriges Leben zurück. Dazu gehört auch ihre langjährige Beziehung mit Hans Mahr, die von Höhen, aber auch Tiefen geprägt ist. Die „Punkt 12“-Moderatorin gesteht sogar: Eine Krise „war so heftig, dass sie fast ein ganzes Jahr dauerte und dazu führte, dass wir uns zeitweilig trennten“.
Expertin verrät: Ist eine Trennung auf Zeit wirklich sinnvoll?
Für Katja Burkard und Lebensgefährte Hans Mahr scheint die Trennung auf Zeit genau das Richtige gewesen zu sein. Denn nach fast einem Jahr fanden sie wieder zueinander. „Wir haben tatsächlich noch mal viel übereinander gelernt und gemerkt, dass wir offenbar doch füreinander geschaffen sind”, erklärt die Moderatorin. Und schiebt im RTL-Interview hinterher: „Wir sind heute, würde ich sagen, ein besseres Paar, als wir das je zuvor waren.” Eine Ausnahme oder könnte eine Beziehungspause für jedes Paar die Rettung sein, das in einer Krise steckt?
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Mit der Paarberaterin Ruth Marquardt haben wir uns darüber unterhalten, wie sinnvoll so eine Trennung auf Zeit ist, für wen sie funktionieren kann und welche Regeln Paare unbedingt beachten sollten.
Warum wünschen sich Paare überhaupt eine Trennung auf Zeit?
Doch beginnen wir ganz vorne mit der Frage, welche Gründe überhaupt dazu führen, dass sich Paare, oder auch nur ein Partner, eine Beziehungspause wünschen? Ruth Marquardt erklärt drei typische Situationen:
Eine Beziehungspause werde oft dann in Betracht gezogen, wenn Konflikte unlösbar erscheinen, eine emotionale Entfremdung stattgefunden hat oder einer der Partner mit starken Zweifeln kämpft. „Typische Auslöser sind ständige Streitigkeiten ohne Lösungen, unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft oder eine Affäre, die das Vertrauen erschüttert hat”, so die Expertin.
Andere Paare hingegen bemerken, „dass sie in einer Co-Abhängigkeit stecken”, aus der sie sich befreien möchten. Bedeutet: Ein Partner stellt die eigenen Bedürfnisse permanent hinten an, nur um den Anderen zufriedenzustellen.
Bei wieder anderen liege es daran, „dass sie sich nichts mehr zu sagen haben” und dass „sie nebeneinander her leben wie Brüderlein und Schwesterlein”, nicht aber wie ein Liebespaar.
Von einer Beziehungspause erhoffe man sich in der Regel eine Antwort. Das Ziel sei, „durch Abstand Klarheit zu gewinnen”.
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Beziehungspause ja oder nein? In diesen Fällen kann eine Trennung auf Zeit funktionieren
In vielen Fällen könne das auch funktionieren, weiß die Paarberaterin. Doch es gebe auch klare Fälle, in denen ein endgültiger Schlussstrich unabdingbar ist. Etwa bei körperlicher Gewalt, massiven Übergriffen, Alkoholmissbrauch oder Drogenkonsum mit Gewaltfolge. Außerdem nennt die Expertin starke psychische Verletzung – etwa in narzisstischen Beziehungen mit toxischen Elementen wie Gaslighting –, ständigen Schuldvorwürfe und Vorschriften als Gründe für ein endgültiges Beziehungs-Aus. „Solche dramatischen Einschnitte brauchen klare Grenzen”, erklärt Ruth Marquardt.
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Eine Beziehungspause könne hingegen dann sinnvoll sein, „wenn sich zwei Menschen noch lieben, aber destruktive Muster die Verbindung überlagern” oder „wenn zwei Menschen merken, ,wir sind zwar als Team richtig gut, aber uns ist das Feuer der Liebenden abhandengekommen’”. Nehme sich jeder Partner Zeit, um herauszufinden, was genau er braucht, sei es möglich, sich neu kennenzulernen und sogar, sich neu zu verlieben.
Beziehungspause: Ohne Regeln geht es nicht!
Aber: „Eine Pause funktioniert nicht, wenn sie einfach nur ein unsauberes Hinauszögern einer Trennung ist oder als Strafe genutzt wird”, mahnt Ruth Marquardt. Wer seiner Beziehung durch eine Trennung auf Zeit wirklich eine Chance geben möchte, der komme um klare Regeln nicht herum. Und die lauten laut der Paarberaterin wie folgt:
Dauer festlegen! „Offene Pausen ohne Enddatum führen oft nur zu Unsicherheit.” Als Anhaltspunkt könne die folgende Einschätzung der Expertin dienen: „Eine Pause von wenigen Wochen kann helfen, den Kopf freizubekommen und Emotionen zu sortieren. Längere Pausen (drei bis sechs Monate) sind dann sinnvoll, wenn tiefergehende persönliche Prozesse angestoßen werden müssen. Alles, was darüber hinausgeht, wird oft zu einem schleichenden Übergang in eine Trennung.”
Kontakt klären! Jeder Partner sollte vor Beginn der Pause wissen, was erwartet wird. Gibt es etwa regelmäßige Updates oder eine völlige Funkstille?
Treue oder Offenheit? Genauso müsse geklärt werden, ob es erlaubt ist, sich in der Pause mit anderen zu treffen, oder nicht? „Eine unausgesprochene Erwartungshaltung führt sonst schnell zu Verletzungen.”
Ziel definieren! Es sei wichtig, sich darüber klar zu werden, was genau die Pause klären soll. Außerdem müsse man vorab festlegen, ob die Trennung auf Zeit beispielsweise von einer Paartherapeutin begleitet werden soll.
Am Ende der Frist müsse dann jeder Partner für sich die Frage klären: Will ich noch mit der Person zusammen sein? „Auf diese Frage braucht es dann ein klares Ja oder Nein.”
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Eine Beziehungspause „ist keine Garantie für eine Rettung”, mahnt Ruth Marquardt. Aber sie könne eine echte Chance sein, „wenn sie mit Klarheit und Intention genutzt wird”. Katja Burkard und ihr Mann haben diese genutzt!