Nicht nur an HalloweenDeswegen schauen wir so gerne Horrorfilme!

Warum gruseln wir uns eigentlich so gerne?
Wenn es draußen dunkel wird und der Wind leise an den Fenstern rüttelt, ist der perfekte Moment für einen gruseligen Filmabend gekommen. Doch warum lieben wir furchteinflößende Filme und Serien eigentlich so sehr? Was mit Körper und Geist auf der Couch oder im Kinosessel passiert, beschäftigt auch die Wissenschaft schon lange.
Horror auf der Leinwand
Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens” gilt als der erste Spielfilm, der die Menschheit das Gruseln lehrte. Der Stummfilmklassiker von 1922 zog mit der von Max Schreck gespielten Vampirfigur und seinem eindrücklichen Licht-und-Schatten-Spiel die Zuschauer in seinen Bann.
Während Suspense-Meister Hitchcock in „Psycho” (1960) subtil den Grusel erhöhte, dabei aber auf Gemetzel und übertrieben blutige Filmszenen verzichtete, sind explizite Gewaltdarstellungen und der Bodycount ab den späten 70er Jahren deutlich angestiegen. Der Serienmörder Michael Myers aus John Carpenters „Halloween”(1978) lässt grüßen. In den 80er und 90er Jahren wurden Horrorfilmreihen spätestens mit „Nightmare On Elm Street”, „Es”, „Scream” oder dem „Blair Witch Project” auch im Mainstream richtig populär. Horror war längst kein Nischenthema mehr.
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Die Macher von Horrorfilmen, die früher oft auf Low-Budget-Produktionen setzen mussten, konnten durch die gestiegenen Budgets aus dem Vollen schöpfen und den fiktiven Schrecken drastisch bis ins schier Unerträgliche inszenieren. Von asiatischen Horrorfilmen wie „The Ring” mal ganz zu schweigen, Horror kann (und soll) uns an die Grenzen bringen.
Horror in der Wissenschaft
Auch die Wissenschaft beschäftigt sich damit, warum wir uns so gerne gruseln und uns dem Horror auf der Leinwand so gerne aussetzen. Sie hat erfasst, welche psychischen und körperlichen Reaktionen wir beim bewussten Spiel mit der Angst durchleben.
Zunächst geht der Körper aufgrund der erlebten Angst in Alarmbereitschaft und reagiert darauf mit erhöhter Herzfrequenz und steigendem Blutdruck sowie der Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Weil wir aber wissen, dass das Gesehene nicht real ist und sich daher schrittweise Erleichterung einstellt, entsteht eine Art „Post-Angst-Euphorie”. Der Körper schüttet nämlich auch Endorphine aus, die unser Schmerzempfinden herabsetzen und das Selbstvertrauen stärken. Der dadurch entstandene Rausch hört nicht sofort auf, wenn wir den Abspann des Films sehen, sondern trägt uns noch, wenn wir die Couch oder den Kinosessel längst verlassen haben. Horrorfilme schauen macht also glücklich.
Zumindest, solange wir unsere Ängste damit überwinden können und nicht etwa verstärken. Denn nicht jeder Mensch gruselt sich gerne. Manche tieferliegende Ängste können durch die dargestellte Gewalt und die beklemmenden Situationen, in die die Protagonistinnen und Protagonisten geraten, auch getriggert werden. Und Kinder können Fiktion und Realität noch nicht so gut unterscheiden wie Erwachsene.
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Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, National Geographic, Helmholtz.de



