Seine Arbeit brachte ihn zur Liebe
Rente? Nix für Klaus (84)! Er arbeitet seit 70 Jahren beim gleichen Unternehmen

Ein Leben für die Straßenbahn!
So könnte man Klaus Dollers Karriere beschreiben. Der Mann aus Gera, der eigentlich schon längst in Rente sein sollte, ist seit unglaublichen 70 Jahren beim gleichen Unternehmen beschäftigt. Schon in den 1950er Jahren fuhr er Menschen in Bus und Bahn durch die Stadt und hat seine Leidenschaft bis heute nicht aufgegeben. Vielleicht auch, weil sein eigenes Leben untrennbar mit seinem Job verwoben ist ...
„Die Straßenbahn war immer sein Baby”
Im Jahr 1954, mit 14 Jahren, trifft Klaus Doller eine Entscheidung: Er möchte bei den Verkehrsbetrieben in Gera arbeiten. Sein Antrieb ist die Leidenschaft für Straßenbahnen, die den Jungen schon seit der Kindheit faszinieren. Zwei Jahre später wird er Schaffner, nach vier Jahren darf er die Bahn auch selbst fahren.
„Die Straßenbahn, das war immer sein Baby“, erinnert sich sein Schwiegersohn Michael Doller bei RTL. Besonders habe ihn die Technik begeistert. Aber auch, dass er in der damaligen DDR besondere Privilegien hatte. „Klaus konnte immer nach Prag fahren und dort die Straßenbahnen abnehmen und abholen. Das ist ein Highlight für ihn persönlich“, sagt Michael Doller.
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Seine Ehefrau wollte schwarzfahren!

Doch das größte und wohl wichtigste Erlebnis in seiner langen Karriere ist ein anderes gewesen: das Kennenlernen seiner Frau Adelheid. Dabei stand es erst unter einem schlechten Stern. Denn Adelheid wollte sich den Fahrpreis erschummeln!
„Es gab damals Boxen, in die man, wenn man ein Ticket kaufen wollte, Kleingeld werfen musste. Und sie hat statt Münzen Erbsen reingeworfen - das hat der Klaus gemerkt“, erzählt Schwiegersohn Michael. Geschadet hat es den beiden nicht: Im kommenden Jahr feiern sie Diamant-Hochzeit, also 60 Jahre Ehe.
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Doch auch dann denkt Klaus gar nicht daran, ohne Arbeit seinen Lebensabend zu genießen. Er möchte weiterhin wie bisher bei den Verkehrsbetrieben arbeiten. Aktuell verwaltet und organisiert er die Fahrten für die historischen Bahnen in der Stadt Gera und leitet das Straßenbahnmuseum. Und seine Familie? Die steht voll hinter ihm.
„Ich glaube, wenn wir ihm das wegnehmen würden, wäre es fatal für ihn. Es ist einfach seine Leidenschaft!“ Und wenn man mit so großer Leidenschaft bei der Arbeit ist, stellt man auch die Rente mal ganz weit hinten an ...