Gera – eine kreisfreie Hochschulstadt in Thüringen
Die kreisfreie Hochschulstadt Gera befindet sich im Osten
von Thüringen. Innerhalb des Bundeslandes ist sie hinter Erfurt die Stadt mit
der zweitgrößten Fläche sowie hinter Erfurt und Jena die Stadt mit der
drittgrößten Einwohnerzahl. Gera befindet sich im nördlichen Vogtland und ist
Bestandteil der Metropolregion Mitteldeutschland. Sie grenzt im Norden an
Sachsen-Anhalt und besitzt die größte zusammenhängende Waldfläche sämtlicher
großer Städte in Thüringen. Das Stadtgebiet besteht aus insgesamt 40
Stadtteilen, welche in 12 Statistische Bezirke gegliedert sind.
Geras erste Besiedlung sowie die Entwicklung im Mittelalter
und in der Neuzeit
Die erste Besiedlung Geras reicht bis in die Altsteinzeit
zurück. Die quedlinburgische Stiftsherrschaft prägte das Geschehen im
Mittelalter in einem hohen Ausmaß. Im Jahr 1209 übertrug das Stift den Vögten
von Weida die Herrschaft über Gera, welches in einer Urkunde vom 25. Oktober
1237 erstmals als Stadt bezeichnet wurde. Während sich der Ort im
Hochmittelalter zur Kolonialstadt entwickelte, bezeichneten sich die Vögte im
Spätmittelalter als Herren von Gera. In der Frühen Neuzeit starb das
Herrengeschlecht aus, Gera fiel an die Grafenlinie Reuß. Die Späte Neuzeit war
für die Stadt ein Zeitalter der Veränderung. Die Industrialisierung kam ins
Rollen. Spinnmaschine, Dampfmaschine, mechanischer Webstuhl und diverse
Musikinstrumente wurden erfunden. Gera war die zweite Stadt in Deutschland, in
der es eine elektrische Straßenbahn gab.
Gera in der Phase des Nationalsozialismus
In der Phase der Weimarer Republik gab es in Gera ebenso wie
in anderen Regionen Deutschlands viele Unruhen. 1922 wurde der Ort zur
kreisfreien Stadt ernannt. Am 6. April 1942 gab es einen Angriff der
US-amerikanischen Luftwaffe auf Gera, der schwere Schäden hinterließ und über
hundert Menschen das Leben kostete.
Wohnsituation, Wirtschaft und Kultur in Gera nach 1945
Während Gera in der Nachkriegszeit von sowjetischen Truppen
besetzt war, entwickelte sich die Lage in den nachfolgenden Jahrzehnten in eine
positive Richtung. Neben mehreren neuen Wohngebieten entstanden diverse Unternehmen
aus den Sparten Industrie und Verwaltung. Außerdem gab es ein immer größer
werdendes Angebot an kulturellen Einrichtungen.