„Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass das das Leben ist!”Kein Bock auf Nine to Five? Bei RTL erklärt Julian Kamps (24) seine Aussage
„Das ist doch Quatsch, Leute!”
Aus einer Laune heraus trifft Julian Kamps (24) vor wenigen Tagen auf Social Media eine kritische Aussage zu klassischen Acht-Stunden-Arbeitstagen – und die schlägt ein. Innerhalb kürzester Zeit sammeln sich tausende Kommentare unter seinem Beitrag, die zum Teil weit unter die Gürtellinie gehen. Mit RTL hat der 24-Jährige jetzt über seine heiß diskutierte Aussage gesprochen.
„Wenn man mich auf einer Straße sieht, dann wird man mir mal zeigen, was richtige Arbeit ist”
„Leute, ich arbeite ja seit drei Wochen. Es ist jetzt die dritte Woche. Krass, wie schnell die Zeit vergeht. Wir haben jetzt 18.41 Uhr. Ich habe das Haus um 7.30 Uhr verlassen”, meldete sich Julian Kamps in einem Instagram-Video auf dem Rückweg von der Arbeit bei seinen Followern. Eine Tatsache, die ihm nicht zu gefallen scheint: „Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass das das Leben ist! Ich hätte jetzt legit dreieinhalb Stunden, um zu leben, damit ich morgen früh wieder fit bin, um auf die Arbeit zu gehen. Das kann es doch nicht sein! Das ist doch quatsch, Leute!”
Und mit dieser Aussage trifft der Gen-Z-Influencer einen Nerv. „Also, ich glaube, ich habe über 10.000 Kommentare unter dem Reel auf Instagram bekommen”, sagt er im RTL-Interview. Der Großteil davon sei positiv gewesen, „aber auch sehr, sehr viel Negatives”.
Die schlimmsten Kommentare für den 24-Jährigen: „Ich sollte abgeschoben werden. Ich sollte in die Bundeswehr eingesetzt, verpflichtet werden. Wenn man mich auf einer Straße sieht, dann wird man mir mal zeigen, was richtige Arbeit ist. Also schon bedrohlich.”
„Ich habe, seitdem ich zwölf war, Zeitungen verteilt”
Dabei wisse Julian sehr wohl, was richtiges Arbeiten bedeutet. „Also, in meinem Video habe ich ja gesagt, dass ich seit drei Wochen jetzt einen neuen Job habe. Da haben viele Leute vermutet, dass ich jetzt quasi einfach seit drei Wochen erst arbeite und direkt dieses Statement getätigt habe.” Ein Missverständnis, wie er im Interview erklärt.
„Eigentlich bin ich schon in meinem achten Berufsjahr und habe nach dem Abi eine Banklehre gemacht, eine ganz klassische. Habe ein Studium angefangen.” Durch die Teilnahme bei Germanys Next Topmodel habe er nebenbei den Weg in die Selbstständigkeit gefunden.
Und auch in seiner Jugend sei Julian alles andere als arbeitsscheu gewesen: „Ich habe, seitdem ich zwölf war, Zeitungen verteilt. Ab 16 war ich im Café am arbeiten als Kellner, während meiner Ausbildung noch.” Der 24-Jährige habe sein „ganzes Leben lang auch durchgearbeitet”.
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Julian Kamps ist Realist: „Man muss es sich leisten können”
Aber wie kommt es, dass er dann jetzt diese polarisierende Aussage trifft? Das komme daher, dass er vor drei Wochen einen neuen Job im Marketing begonnen habe. „Und gerade wenn man eingearbeitet wird, ist es natürlich total viel, was da auf einen zukommt. Ich glaube, das kennt jeder. Und da war ich an dem Tag einfach mega erschöpft und habe sogar noch mit Arbeitskollegen darüber gesprochen. Wir waren alle irgendwie der gleichen Meinung, da dachte ich: Komm, ich mache mal so ein Video”, erklärt er. Dass er mit seiner Aussage für so viel Aufregung sorgen würde, damit habe er nicht gerechnet.
Trotzdem: Auch wenn Julian es gewohnt sei, Acht-Stunden-Tage zu schieben, würde sein Alltag in seiner „Traumwelt” anders aussehen. Dann „würde ich sehr, sehr gerne 50 Prozent arbeiten, also von diesem festen Job und 50 Prozent meiner Selbstständigkeit widmen. Also dem Modeln und dem Social Media. Das wäre so mein Traum. Aber man muss natürlich Geld verdienen.”
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Denn weniger Arbeit für das gleiche Geld – eine Forderung, die der Generation Z oft unterstellt wird – verlange Julian nicht. Für mehr Freizeit würde er auf Geld verzichten, wenn er es sich erlauben könnte.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Instagram


