Vier Monate kämpft er ums überlebenVater (36) infiziert sich im Urlaub mit Meningokokken und verliert beide Beine

von Rico Heller, Isabella Campanelli und Dominik Strothotte

Eine Meningokokken-Infektion stellt das Leben der Lucianos komplett auf den Kopf!
Als Alessandro Luciano im Sommerurlaub 2024 krank wird, ahnt er nicht, was ihm bevorsteht. Der fünffache Familienvater wird knapp vier Monate im Krankenhaus verbringen und fünf Finger sowie beide Beine verlieren. Aber Aufgeben ist für den 36-Jährigen keine Option.

Erste Symptome in Italien

Alessandro und seine Frau Iljhama fahren im August letzten Jahres mit ihren fünf Kindern in den Sommerurlaub Richtung Mailand (Italien). Zwei Tage nach ihrer Ankunft am Urlaubsort fängt Alessandro an, sich schlecht zu fühlen: „Dann hat es angefangen mit Schüttelfrost“, erzählt der 36-Jährige im RTL-Interview. Er hält es für die Anzeichen eines grippalen Infekts und ignoriert sie zunächst, kurz darauf entdeckt der gelernte Elektriker schwarze Flecken auf seiner Haut – er fährt sofort ins Krankenhaus.

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Alessandro erkrankt an Meningokokken

Die Diagnose: Meningokokken Typ B. Eine gefährliche Bakterieninfektion, die zu Organversagen oder einer Hirnhautentzündung führen kann. Bei Alessandro schreitet die Krankheit schnell voran, die Beine sind schon ganz schwarz. Seine Frau Iljhama bekommt von der Infektion zuerst nichts mit, sitzt im Ferienhaus und wartet verzweifelt auf eine Nachricht. Im Gespräch mit RTL erinnert sie sich an den Anruf der Ärzte mit der Diagnose: „Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, ob mein Ehemann bei klarem Bewusstsein ist oder ob er selbstständig atmen kann. Überlebt er überhaupt die Nacht?“

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Infektion zwingt Ärzte zur Amputation

Nach einer Woche der Ungewissheit, ob Alessandro überlebt, wird er nach Deutschland verlegt, dort müssen die Ärzte dem Elektriker die Finger abnehmen. An der rechten Hand alle bis auf den Daumen und links den Mittelfinger. Es folgt die Schocknachricht: Auch die Beine müssen amputiert werden. Die 37-jährige Mutter erinnert sich, wie schwer es für sie war, den Kindern die Wahrheit zu erzählen: „Wie soll ich ihnen erklären, dass die Beine von Papa auch noch weg müssen? Das war für mich die schlimmste Überbringung, die ich jemals in meinem Leben machen musste.” Alessandro übersteht die Amputation und darf nach vier Monaten Leiden endlich wieder nach Hause zurückkehren.

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Ein Außenaufzug in den fünften Stock

Das Leben der Lucianos verändert sich nach dem Eingriff auf einen Schlag, das größte Problem: Die Familie wohnt im fünften Stock. Alessandro muss die 90 Stufen zur gemeinsamen Wohnung auf seinen neuen Beinprothesen zurücklegen. Für Iljhama aber ist erst mal wichtig, ihren Mann wieder zu Hause zu haben. Mit ihm „kam wieder das Lachen ins Haus“, so die Krankenschwester. Umziehen will die Familie nicht: „Wir haben diese Wohnung sehr aufwendig renoviert und ich bin hier aufgewachsen“, erzählt Alessandro. Dauerhaft sind die Stufen aber nicht zu bewältigen, deshalb sammeln die beiden nun Spenden für einen Außenaufzug, der kostet um die 120.000 Euro.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherchen