Er muss sich ganz sicher sein
Bürgermeister trinkt aus dem Gardasee - um Touristen zu beruhigen

Ganz schön mutig!
Paolo Formaggioni, Bürgermeister der Gardasee-Gemeinde Brenzone, trinkt ein Glas Wasser direkt aus dem See, wünschte in einem Video „Prost“. Damit will er zeigen, dass die Gefahr weiterer Magen-Darm-Erkrankungen durch das Norovirus nach Einschätzung der italienischen Behörden gebannt ist.
300 Menschen in der Gegend waren an Magen-Darm-Infektion erkrankt
In der Gemeinde Torri del Benaco am östlichen Ufer von Italiens größtem See darf das Leitungswasser wieder getrunken werden. Deren Bürgermeister Stefano Nicotra hob ein entsprechendes Verbot, das er wegen der Erkrankung von mehr als 1.000 Einheimischen und Urlaubern erlassen hatte, wieder auf.
Die genaue Ursache des Virus-Ausbruchs ist allerdings nach wie vor ungeklärt. Bei mehreren Analysen wurde nach Angaben der Behörden aber festgestellt, dass das Trinkwasser in der Region aktuell keine Spuren des Norovirus enthält. Zuvor hatten mehr als 300 Menschen mit Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Bauchkrämpfen und Fieber im Krankenhaus behandelt werden müssen. Andere mussten immer wieder zur Toilette oder auch zum Arzt.
In der auch bei deutschen Urlaubern sehr beliebten Region hatte der Ausbruch Sorgen ausgelöst, dass der Tourismus in der Hauptsaison schweren Schaden nehmen könnte. Die Verantwortlichen vor Ort bemühten sich, Urlaubern die Ängste zu nehmen: Brenzones Bürgermeister Paolo Formaggioni trank dafür jetzt sogar aus dem See.
Lese-Tipp: Ekel-Alarm - Norovirus-Massenausbruch am Gardasee!
Erinnerung an Deutschlands Ex-Umweltminister Töpfer
Die Aktion erinnert an den vor kurzem verstorbenen deutschen Ex-Umweltminister Klaus Töpfer. Der CDU-Politiker war 1988 von einem Polizeiboot in den Rhein gesprungen. Der Legende nach wollte er beweisen, dass der damals eher unappetitliche Fluss sauber genug zum Schwimmen sei. Töpfer selbst sagte allerdings, der berühmte Badeausflug sei nur Folge einer verlorenen Wette gewesen. (uvo)
![Angetan mit einer Badekappe, einem Schutzanzug und Schwimmflossen springt Klaus Töpfer (50, CDU) am 13.9.1988 von Bord eines Polizeibootes in den Rhein. Der Bundesumweltminister schaffte die knapp 400 Meter lange Strecke vom hessischen Ufer zur gegenüberliegenden Seite nahe der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz unter Ausnutzung der kräftigen Strömung in wenigen Minuten. Begleitet wurde er von mehreren Rettungsbooten und einem Hubschrauber. Mit seiner Aktion wollte Töpfer eine persönliche Wette aus dem Jahre 1985 einlösen und keineswegs den Strom „zum Badegewässer hochstilisieren”, wie er Journalisten gegenüber deutlich machte. [dpabilderarchiv]](https://www.rtl.de/img/1697208/1720100308/c16_9/1200/epi_220102360_picpool-userimport__angetan-mit-einer-ba.webp)