Für die Relegationsduelle
Zustände wie in Barcelona? Hertha BSC blamiert sich bei Ticketverkauf

Bereits vor den Relegationsspielen gegen den Hamburger SV ist die Stimmung unter den Fans von Hertha BSC am Boden. Der Grund dafür ist nicht in den sportlichen Leistungen, die den Hauptstadt-Klub am Ende verdient in die Spiele am Rande des Abgrunds geführt haben, zu suchen, sondern liegt diesmal in der amateurhaften Ticketvergabe des Klubs.
Zahlreiche Hamburger greifen zu
Am Samstag waren die momentan von Felix Magath trainierten Berliner durch eine Niederlage in Dortmund und einen Last-Minute-Treffer im Spiel des Mitkonkurrenten VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln auf den 16. Rang gestürzt. Schon zuvor hatten sie in den Spielen gegen Arminia Bielefeld und den FSV Mainz 05 Matchbälle zum Klassenerhalt vergeben, im Spiel bei Absteiger Bielefeld sogar höchst dramatisch durch eine vergebene Chance zweier Eigengewächse.
Sie müssen nun in zwei weiteren Spielen gegen den Dritten der Zweiten Liga, den Hamburger SV, um den Klassenerhalt kämpfen. Doch wie viele eigene Fans am Ende am Donnerstag beim ersten Spiel im Berliner Olympiastadion sein werden, ist nach einem weithin missglückten Vorverkauf unsicher. Bei der Vergabe der Tickets war es erst zu einem Kommunikationsfehler in Bezug auf die Dauerkartenbesitzer gekommen und danach der freie Verkauf der Karten frühzeitig gestartet.
So konnten sich auch zahlreiche Hamburger mit den begehrten Tickets eindecken. Sehr zum Unmut der Herthaner, die sich aufgrund des Kommunikationsfehlers ohnehin schon von dem Verein in Stich gelassen fühlten.
Hertha BSC hofft auf die Relegation
Nun befürchten die Berliner Anhänger Zustände wie beim Viertelfinale der Europa League zwischen dem FC Barcelona und Eintracht Frankfurt. Im April waren Massen von Frankfurt-Anhängern in das Stadion der Katalanen eingefallen. Sie waren über zahlreiche Umwege an Tickets gelangt und verwandelten das Camp Nou in ihr eigenes Waldstadion.
Aus Unmut über die lautstarke Unterstützung für das Auswärtsteam hatten die Barcelona-Ultras sogar kurzzeitig ihren Block verlassen. Frankfurt zog in das Halbfinale und dann in das morgige Finale der Europa League ein und Barcelona schimpfte und kündigte an, dass so etwas nie wieder passieren werde.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hofft Hertha jedoch noch auf ein blaues Auge. Es seien bereits vor Beginn des freien Verkaufs 50.000 Karten verkauft worden, an Hertha-Mitglieder und Dauerkarten-Besitzer. Doch wie viel zusätzliche HSV-Anhänger am Donnerstag zum üblichen Gästekontingent von etwas über 7000 Zuschauern im Stadion sein werden, kann erst abschließend beim Anpfiff des immens wichtigen Spiels gesagt werden. Der Ärger im Vorfeld wird jedoch lange nachhallen. (tno/sue/ntv.de)