Tierheim an Kapazitätsgrenze
Zu viele Tiere abgegeben: Peiner Tierklappe geschlossen

Die Tierklappe in Peine ist eigentlich eine sehr gute Idee. Seit August 2021 konnten Besitzer ihre Tiere hier anonym abgeben. So sollte verhindert werden, dass Hund, Katze und Co. einfach irgendwo ausgesetzt werden. Jetzt ist das Tierheim aber an seine Kapazitätsgrenze gekommen und muss das Angebot vorerst einstellen.
22 Katzen in wenigen Tagen abgegeben
"Wir rechnen damit, frühestens in etwa zwei Wochen wieder öffnen zu können", sagt die stellvertretende Einrichtungsleiterin Jennifer Semmler. Zuerst habe man sich über die rege Nutzung gefreut, dann wurden es wohl einfach zu viele Tiere. Wie es auf der Website des Tierheims heißt, wurden z.B. in einer Nacht 19 Rassekatzen abgegeben, die teilweise in einem sehr schlechten Gesundheitszustand gewesen wären. Dazu seien u.a. Problemhunde gekommen, die schon in anderen Tierheimen eine Absage bekommen hätten. Mit ein paar Kleintieren sei dann die Platzgrenze überschritten worden. Bereits kurz vor Weihnachten musste die Klappe kurz geschlossen werden.
Tierheim: "Finden eigentlich immer eine Lösung"

Doch warum wurde das Angebot, das nur als Noteinrichtung gedacht war, überhaupt so gut genutzt? Jennifer Semmler vermutet, dass überforderte Tierbesitzer eine mögliche Abgabegebühr scheuen oder sich einfach schämen würden, wenn sie mit den Tieren nicht klarkommen. "Dabei suchen und finden wir eigentlich immer eine Lösung." Über eine Notrufnummer sei das Tierheim in dringenden Fällen auch weiterhin erreichbar.
Laut Tierschutzverband Niedersachsen handele es sich bei abgegebenen Vierbeinern auch oft um Tiere, die nicht von Tierheimen vermittelt, sondern von unseriösen oder illegalen Händlern oder Züchtern erworben worden seien. Während der Corona-Pandemie sei zudem die Nachfrage enorm gestiegen. Der Tierschutzverband fordert u.a. eine bundesweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen. (dpa/dka)