McLaren-Boss Brown
Zoff um mehr Budget: Keine Sprintrennen 2022?

Die Formel 1 plant für die neue Saison jede Menge Neuerungen: Neue Autos, neue Regeln und mehr Sprintrennen. Wie McLaren-Boss Zak Brown jetzt im Interview mit der BBC verraten hat, könnten die Sprints für die kommende Saison jedoch auf der Kippe stehen – weil sich die Teams nicht auf eine Budgeterhöhung einigen können.
Brown hofft noch auf Kompromiss
Die Idee der Formel-1-Bosse war eigentlich klar: 2022 sollen deutlich mehr Sprintrennen austragen werden. „Bei mehr oder weniger einem Drittel der Rennen" solle es Sprints geben, so Stefano Domenicali im vergangenen Jahr. Dafür würden die Teams zusätzliches Budget erhalten – schließlich könnten bei zusätzlicher Renn-Action auch potenziell mehr Unfälle passieren.
Doch genau daraus würden große Teams jetzt versuchen Profit zu schlagen, klagt McLaren-Boss Brown an. Denn ab diesem Jahr liegt die Budget-Grenze bei allen Formel-1-Teams bei 140 Millionen Dollar – vor allem für die Top-Teams ein Einschnitt. „Einige Teams, und insbesondere ein Team, wollen 5 Millionen Dollar mehr Budget – das ist natürlich lächerlich“, so der 50-Jährige. „Es gibt keine rationalen Fakten dafür. Wenn man das anspricht, dann kommt ‘Was wäre wenn’ und dass man vorbereitet sein müsse – das ist einfach Unsinn.“
Mindestens acht Teams müssen den Regelungen für 2022 zustimmen – ab 2023 sind es nur noch fünf.
„Vielleicht kann ein Kompromiss gefunden werden und wir erhöhen das Budget ein wenig, sodass wir 2022 mit mehr Sprints starten – oder wir überspringen 2022 und ein paar dieser Teams müssten dann den Fans erklären, warum es keine Sprintrennen gibt“, so Brown weiter.
Für den US-Amerikaner ist die Diskussion um mehr Budget sinnbildlich für ein Grundproblem in der Formel 1: Bei Abstimmungen würden die größeren Teams Druck auf die kleineren Teams ausüben, mit denen sie Verbindungen haben – um die eigenen Ziele durchzubringen. (lhö)