Zerstörerische Naturgewalt: So entsteht ein Erdbeben
Ein schweres Erdbeben mit der Stärke 6,2 hat Italien erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag in Accumoli in der Provinz Rieti, ungefähr 150 Kilometer nordöstlich von Rom.Besonders schlimm hat es den Bergort Amatrice getroffen. Der Bürgermeister berichtete, die Hälfte des Ortes sei zerstört, Menschen unter Trümmern verschüttet. Erdbebenwarten registrierten etliche Beben, zum Teil im Minutentakt. Doch wie entstehen eigentlich Erbeben? Warum sind manche Regionen so schwer betroffen und andere gar nicht?
Die Erde besteht aus unterschiedlichen Schichten: In der Mitte befindet sich der heiße Erdkern, darüber liegt der Erdmantel. Dieser besteht aus riesigen Erdplatten, die sich bewegen. Allerdings geschieht das nur sehr langsam. Im Jahr sind es wenige Zentimeter. Diese Bewegung wird Plattentektonik genannt. Wo die Platten sich berühren, entstehen dann heftige Spannungen.
Über dem Erdmantel liegt die Erdkruste. Wenn die Platten des Erdmantels aneinander stoßen und die Erdkruste der erzeugten Spannung nicht mehr standhalten kann, kommt es zu einem Erdbeben. Die Kraft breitet sich dabei zunächst im Inneren der Erde aus und erreicht sekundenschnell die Erd- oder Wasseroberfläche.
Verschiedene Plattenbewegungen können sich unter der Erdoberfläche vollziehen. Wenn sie sich aufeinander zubewegen, können sich die Plattenränder entweder auffalten oder die schwerere Platte schiebt sich unter die leichtere. Sie können sich allerdings auch voneinander entfernen. So entsteht eine Bruchzone, die sich mit heißer, flüssiger Lava füllt. Außerdem können die Erdplatten auch aneinander vorbei driften. In Mexiko und Kalifornien ist der San-Andreas-Graben ein Beispiel dafür.
Hier bebt es besonders oft
Heute weiß man, wo die Erde am aktivsten ist und unter welchen Ländern die Platten des Erdmantels aufeinander treffen. Japan liegt beispielsweise in der Grenzzone von gleich vier geologischen Platten, deshalb wird das Land vergleichsweise oft von Erdbeben erschüttert.