Produkte der Firma Wilke auch an Frischetheken verkauft

Wurst-Rückruf wegen Listerien: Das müssen Verbraucher jetzt wissen

Salami
In Pizzasalami und Brühwurst der Firma Wilke Wurstwaren wurden Listerien nachgewiesen.
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In Hessen sind zwei Menschen nach dem Verzehr von Wurst ums Leben gekommen. Laut Robert-Koch-Institut sollen sie Produkte der Fabrik "Wilke Wurstwaren" gegessen haben. Dort wurden in Pizzasalami und einer Brühwurst Listerien nachgewiesen. Zudem gibt es 37 Krankheitsfälle, die mit den Produkten der Firma in Zusammenhang stehen könnten. Der Betrieb in Waldeck-Frankenberg wurde geschlossen und eine weltweite Rückrufaktion gestartet.
Das Problem: Tausende Produkte könnten belastet sein, denn die Wurst wurde auch unverpackt an Frischetheken verkauft. Was können Verbraucher jetzt tun?

Wurst wurde auch an Frischetheken verkauft

Wilke Wurstwaren Produktionsgebäude
Der Hersteller Wilke Wurstwaren musste die Produktion vorerst stoppen.
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Die Wurst wurde nicht nur abgepackt verkauft, sondern auch ohne Firmenverpackung an der Wursttheke in Metzgereien und Supermärkten angeboten. Außerdem könnte sie auch als Zutat für Tiefkühlpizzen und Fertig-Salate verwendet worden sein. Darüber hinaus wurden auch Großküchen in Kantinen, Altenheimen und Krankenhäusern mit Produkten von "Wilke Wurstwaren" beliefert.

Wo genau, darüber hat der Hersteller Wilke bisher keine Auskunft gegeben. Wie kann man als Verbraucher nun erkennen, ob man die betroffene Wurst gekauft hat?

Rückruf wegen Listerien: Wie können Verbraucher die betroffene Wurst erkennen?

Im Produktrückruf wurde die Produktkennzeichnung DE EV 203 EG genannt. An dieser kann man die betroffenen abgepackten Produkte als Verbraucher erkennen. Hat man aber Wurst lose an der Frischetheke gekauft, gibt es eine solche Produktnummer nicht.

Bis es genauere Angaben seitens des Herstellers gibt, bleibt Verbrauchern momentan nur eine Möglichkeit: an ihrer Frischetheke nachzufragen, ob die betroffenen Produkte dort verkauft wurden.

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Hersteller Wilke beantragt Insolvenz

Laut eines Sprechers des Amtsgerichts Korbach habe die "Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH" inzwischen die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt. Bei diesem wird geprüft, ob die Voraussetzungen zur Durchführung eines Insolvenzverfahrens vorliegen. Betroffen sind rund 200 Mitarbeiter des Unternehmens.

Wie gefährlich sind Listerien?

Listerien sind Bakterien, die sich in Fleisch, Fisch und auch auf pflanzlichen Lebensmitteln finden. Für Menschen mit einem normal funktionierenden Immunsystem sind sie in der Regel unproblematisch. Eine durch die Infektion mit Listerien bedingte Listeriose äußert sich bei ihnen meist mit leichtem Fieber und grippeähnlichen Symptomen.

Bei immungeschwächten Menschen und Risikogruppen wie älteren Menschen und Schwangeren können sich nach dem Kontakt mit Listerien jedoch schwere, fieberhafte Infektionen entwickeln. Diese gehen mit Durchfall und Bauchkrämpfen einher und können im schlimmsten Fall zum Tod führen.