„WrestleMania“ in Frauenhand
Bei WWE kämpfen jetzt die Wrestling-Mütter

Wenn am Samstag und Sonntag „WrestleMania“ in Los Angeles steigt, dürfen die weiblichen Stars nicht fehlen. Becky Lynch, ein Top-Name der Szene, hat ihre Tochter immer dabei. Sie ist nicht die einzige Mama, die am Wochenende die Stiefel schnürt. So heiß läuft das Women’s Wrestling derzeit bei WWE.
Schwangerschaft stoppte den WWE-Star nur kurz
Als die Covid-Pandemie im März 2020 die Welt in die Knie zwang, produzierte WWE - die größte Wrestling-Liga der Welt - ihre wöchentlichen Fernsehshows einfach weiter. Ohne Publikum. Eine Aktive, die jedoch zu einer Wrestling-Pause gezwungen wurde, war Becky Lynch (gebürtig: Rebecca Quin). Die heute 36-Jährige hatte sich in eine Top-Position hochgekämpft. Doch im Frühjahr 2020 verkündete sie freudig: „Ich werde Mama!“
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Tochter Roux kam im Dezember des Jahres zur Welt. Nur acht Monate später stand die gebürtige Irin schon wieder zwischen den Seilen. Unterstützt von ihrem Ehemann Colby Lopez, der als Seth Rollins selbst zu den absoluten Top-Stars bei WWE zählt, ist die mittlerweile zweijährige Roux immer dabei und tourt mit ihren Eltern quer durch die USA.
Beckys Nachwuchs darf unterwegs nie fehlen

„WWE hat mir total geholfen“, erklärte Lynch die Zeit während und nach ihrer Schwangerschaft. „Ich wurde nicht unter Druck gesetzt, direkt ins Geschehen zurückzukehren. Genau genommen war ich längst wieder bereit, bevor sie mich überhaupt fragten.“
Seitdem versucht WWE den Wrestling-Eltern das Tour-Leben so einfach wie möglich zu gestalten. „Wir haben das Privileg, mit einem eigenen Reisebus unterwegs zu sein. Das hilft gewaltig, die Fahrgeräusche lassen unsere Tochter gut schlafen.“ Lynch ist froh, ihre Mutterrolle und den eher außergewöhnlichen Beruf gut in Einklang bringen zu können. „Jede Woche mit einem Kleinkind zu reisen, kann ziemlich verzwickt sein“, gibt Becky gegenüber „Pinkvilla“ zu. „Aber sie ist zum Glück großartig.“
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Den Wrestling-Ring kennt Roux bisher nur als Spielplatz. Dass die Tochter eines Tages in die Fußstapfen der sechsfachen Weltmeisterin treten könnte, will bereits jetzt niemand ausschließen. Becky nimmt das locker. „Wenn sie das möchte, dann gerne“, so die stolze Mama gegenüber „KTLA“. „Sie soll irgendwann mal das tun, was sie glücklich macht. Uns hat das Wrestling ein großartiges Leben ermöglicht.“
Zwei wichtige Titel-Entscheidungen stehen an

Becky Lynch ist nicht die einzige Wrestling-Mutti, die am Wochenende ihre Kolleginnen durch den Ring wirft. Genau genommen tut sie sich am Samstag mit einer Zweifach-Mama zusammen: Die WWE-Legende Trish Stratus, die kurz nach der Jahrtausendwende der weibliche Star der Szene war, kehrt für einen Abend zurück.
Im Dreier-Team steht außerdem Lita. Einst war sie Trishs große Rivalin. Heute ist Lita allerdings Stratus’ beste Freundin und Patentante ihres Sohnes. Die Gegnerinnen dieses generationsübergreifenden Trios heißen „Damage CTRL“: Bayley (USA), Iyo Sky (Japan) und Dakota Kai (Neuseeland) bilden ein internationales Bündnis.
Bei WWE sind gerade in den vergangenen zehn Jahren große Bemühungen angestellt worden, das Women’s-Wrestling zu fördern. Insgesamt vier Frauen-Kämpfe stehen bei „WrestleMania“ auf dem Programm.
Ein besonderer Fokus liegt auf den Titel-Entscheidungen: Asuka aus Japan fordert die Spitzenathletin Bianca Belair um den Raw-Titel heraus. Rhea Ripley aus Australien, die schon vor drei Jahren diesen Anlauf wagte, will SmackDown-Champion Charlotte Flair stürzen. Charlotte ist die Tochter von „Nature Boy“ Ric Flair, der zu den erfolgreichsten Wrestlern aller Zeiten gehört.
Clooney-Ex kommt in die Hall of Fame

Bevor die weiblichen WWE-Stars von heute im SoFi Stadium alles geben, wird eine frühere Wrestlerin für ihre Verdienste geehrt: Stacy Keibler bekommt ihren Platz in der WWE Hall of Fame.
Ruhm und Ehre werden ihr allerdings nicht zuteil, weil sie im Sommer 2011 plötzlich als neue Freundin von Hollywood-Liebling George Clooney in Erscheinung trat. Nein, Keiblers Errungenschaften liegen schon länger zurück. 1999 kam die damals 19-Jährige mit dem Wrestling in Kontakt. Als Cheerleaderin der Baltimore Ravens schaffte es Stacy zuerst zur Liga WCW („World Championship Wrestling“). 2001 schluckte WWE den Konkurrenten. Keibler blieb bis 2006 unter Vertrag.
Heute hat sich die 43-Jährige aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Sie ist mit einem Unternehmer verheiratet und kümmert sich um ihre drei Kinder. „Um ehrlich zu sein, hätte ich nie gedacht, dass ich mal in der Hall of Fame lande. Ich war total schockiert, als ich den Anruf erhielt. Ich hatte Tränen in den Augen“, verriet sie gegenüber „People“.
Keibler wird sich die „WrestleMania“-Auftritte ihrer Kolleginnen nach der Ehrung natürlich nicht entgehen lassen. Wo das Wrestling lange männerdominiert schien, zeigen die Frauen am Wochenende einmal mehr, dass sie WWE mittlerweile ziemlich gut im Griff haben.