Wortführer gegen die ApartheidSüdafrikas früherer Erzbischof Desmond Tutu ist tot

Nic Bothma
Der südafrikanische Friedensnobelpreiträger und frühere Ezbischof von Kapstadt, Desmond Tutu ist gestorben.
deutsche presse agentur

Der weltbekannte südafrikanische Menschenrechtler und Anti-Apartheid-Kämpfer Desmond Tutu ist tot. Der Friedensnobelpreisträger und frühere Erzbischof starb am Sonntag im Alter von 90 Jahren, wie Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa in einer Erklärung mitteilte.

Tutu erhielt für seinen Kampf gegen Rassismus den Friedensnobelpreis

"Der Tod des emeritierten Erzbischofs Desmond Tutu ist ein weiteres Kapitel der Trauer im Abschied unserer Nation von einer Generation herausragender Südafrikaner, die uns ein befreites Südafrika hinterlassen haben", erklärte der Präsident. Tutu hinterlässt seine Frau Leah und vier Kinder.

Als prominentester Geistlicher war er jahrzehntelang das moralische Gewissen des Landes, für das er nach der Überwindung der Apartheid einst den Begriff der „Regenbogennation“ prägte. Ob Rassendiskriminierung oder andere Ungerechtigkeit: Tutu fand stets klare Worte. Als streitbarer anglikanischer Gottesmann wurde er zur Stimme des Widerstands und erhielt 1984 für seinen gewaltlosen Einsatz gegen das Apartheidregime den Friedensnobelpreis. Er sei ein pragmatischer und prinzipienfester Mensch gewesen, schrieb Ramaphosa.

Einen seiner letzten Auftritte hatte Tutu mit Prinz Harry

Prince Harry, the Duke of Sussex and Meghan, the Duchess of Sussex, holding their son Archie, meet Archbishop Desmond Tutu at the Desmond & Leah Tutu Legacy Foundation in Cape Town

Pictured: Archbishop Desmond Tutu,Meghan,the Duchess of Sussex and baby Archie
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Prinz Harry, seine Frau Meghan und Baby Archie hatten Desmond Tutu bei einer Afrikareise Mitte September 2019 getroffen.
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Der am 7. Oktober 1931 in der Bergbaustadt Klerksdorp bei Johannesburg geborene Tutu war nach dem Ende der Apartheid einer der Verfechter der Aussöhnung zwischen Schwarz und Weiß. Er übernahm 1996 den Vorsitz der Wahrheits- und Versöhnungskommission, die Verbrechen der Apartheidzeit aufarbeitete. Obwohl er sich dem heute regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) seines Freundes Nelson Mandela im Anti-Apartheid-Kampf verbunden fühlte, kritisierte er den ANC später für Missstände oder Fehlentwicklungen.

Aus der Öffentlichkeit zog er sich nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika immer mehr zurück. Obwohl er zunehmend zur Behandlung ins Krankenhaus musste, meldete er sich aber bei ihm ungerecht erscheinenden Ereignissen noch immer stets lautstark zu Wort. Einen seiner letzten öffentlichen Auftritte hatte er Mitte September 2019, als ihm der britische Prinz Harry bei einer Afrikareise seine kleine Familie vorstellte und der bereits sehr gebrechlich wirkende Tutu dem kleinen Archie einen Kuss auf die Stirn hauchte.