IG Bau schlägt Alarm
Wohnungsmangel ist dramatisch: "Wir verlieren rechnerisch alle 19 Minuten eine Sozialwohnung!"
Der Wohnungsmarkt bleibt weiterhin angespannt – und wird sich wohl noch weiter verschlimmern. Ende des Jahres werden 65 000 Wohnungen in Hessen fehlen, so der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger und bezieht sich dabei auf Berechnungen des Pestel-Instituts Hannover.
Feiger spricht von dramatischer Richtung
"Der Knackpunkt ist, dass wir zu wenig bezahlbaren Wohnraum und zu wenig Sozialwohnungen haben. Wir hatten Ende der 80er Jahre in der alte Bundesrepublik, vor der Wiedervereinigung noch über 4 Millionen Sozialwohnungen. Heute sind wir auf dem Stand von knapp über einer Million. Wir verlieren rechnerisch alle 19 Minuten eine Sozialwohnung“, so Feiger. Eigentlich bräuchte Hessen 50 000 Wohnungen – wegen Materialknappheit und Fachkräftemangel werde aber weniger gebaut. Deswegen gibt es auch immer weniger Sozialwohnungen.
Gestiegener Mindestlohn führt nicht zum Reichtum
Diese Entwicklung werden vor allem Menschen mit geringem Einkommen betreffen. Zwar steigt der Mindestlohn im Oktober auf 12 Euro pro Stunde, dieser führt aber, so Feiger, nicht zum Reichtum.
Aktuell hat der Bund das Ziel 400 000 Wohnungen zu bauen. 100 000 davon sollen Sozialwohnungen werden. Trotz gestiegener Bauzinsen und höherer Baupreise müsse man an daran unbedingt festhalten, so die Forderung der IG Bau. Finanzminister Christian Linder müsse Mittel zur Verfügung stellen, damit dieses ambitionierte Ziel erreicht werden kann. (api/dgö)