Angst auf Usedom Wildschweine greifen Hund beim Gassigehen an - Frauchen: "Sie warfen ihn herum, wie ein Spielzeug"

Immer wieder greifen Wildschweine auf Usedom Mensch und Tier an. Vor allem auf Spaziergänger mit Hunden haben es die wilden Tiere abgesehen. Machen kann man dagegen nichts, denn wegen der Bedrohung des afrikanischen Schweinepest-Virus’ können die Wildschweine auch nicht von der Insel geschafft werden.
"Die Wildschweine warfen unseren Hund herum, wie ein Spielzeug.“

Ein Ehepaar sei vor kurzer Zeit mit ihrem Hund im Swinemünder Kurpark spazieren gewesen und von Wildschweinen angegriffen worden, berichtet die „Ostsee-Zeitung“. Die Erfahrung mit den wilden Tieren sei sehr beängstigend gewesen: „Es war schrecklich. Die Wildschweine warfen unseren Hund herum, wie ein Spielzeug.“ Das Paar selbst habe sich noch auf eine Parkbank retten können, der Hund habe aber so schwere Verletzungen davon getragen, dass er operiert werden musste. „Jetzt haben wir Angst, in den Park zu gehen“, erzählt die Frau weiter.
Einem weiteren Spaziergänger sei Ähnliches passiert, berichtet die „Ostsee-Zeitung“. Beim Gassigehen mit seinem Hund, sei der Mann von hinten von einem Wildschwein angegriffen und dabei am Beim verletzt worden.
Das Problem sei auf Usedom bereits länger bekannt, dagegen tun könne man nichts. Die wilden Tiere dürfen, laut des Pressesprechers des Präsidenten von Swinemünde, nicht eingefangen werden: „Zurzeit verbieten die Vorschriften den Transport dieser Tiere wegen der Bedrohung durch das afrikanische Schweinepest-Virus“, erklärt Jaroslaw Jazz, der Zeitung.
Usedom: Wildschweine verlieren Scheu vor dem Menschen
Außerdem betrachten viele die Tiere offensichtlich als Attraktion, füttern diese, sodass die Wildschweine sich weniger vor dem Menschen scheuen und immer öfter in die Stadt kommen.
Angriffe auf Menschen seien eigentlich selten, heißt es. Wildschweine empfänden Hunde allerdings als Bedrohung und würden sie daher angreifen. „Wildschweine empfinden instinktiv die Anwesenheit eines Hundes, auch eines sehr kleinen, als Gefahr, was einen Angriff auslösen kann. In einer solchen Situation, mit einem Hund an der Leine, können wir selbst verletzt werden“, sagt der Tierarzt Jakub Kolanek der „Ostsee-Zeitung“.
Hundehalter sollten deshalb Gebiete, in denen sich die Wildschweine aufhalten, meiden. Besonders am frühen Morgen und späten Abend. Wer dennoch auf ein Wildschwein treffe, solle sich möglichst ruhig verhalten und keine schlagartigen Bewegungen machen oder gar Wegrennen. Außerdem sollten die wilden Tiere weder angefasst, noch gefüttert werden. (mca)