Frauchen fordert Gesetzesänderung
Wie gaga ist dieses WauWau-Gesetz? Totgebissener Hund gilt als "Gegenstand"

Herrchen und Frauchen tun alles für ihre Haustiere. So auch eine Frau aus Lüdenscheid. Ihr geliebter Hund ist von einem Rottweiler tot gebissen worden. Jetzt will sie eine Gesetzesänderung und startet eine Petition, für die sie sicherlich viele Unterstützende findet.
Rottweiler tötete Mini-Yorkshire-Terrier Diego
Es ist kurz vor Weihnachten, als Chrisanthi Kechagia aus Lüdenscheid einen schweren Verlust verkraften muss. Ihr geliebter Mini-Yorkshire-Terrier Diego verliert durch den Angriff eines Rottweilers sein Leben. Das berichtet das Online-Magazin „Come-on.de“. Das Magazin zitiert die trauernde Hunde-Mama damals so: „Mein Hund ist nicht mehr da, aber man redet darüber, als habe ich mein Handy verloren, das nun ersetzt werden muss.“ Und genau dieser Punkt, dass ein Hund ihrem Gefühl nach mit einem Gegenstand gleichgesetzt wird, bringt sie auf eine Idee, für die sie jetzt kämpft.
"Diego ist keine Sache"
Chrisanthi Kechagia hat im Bundestag eine Petition gestartet und braucht 50.000 Unterschriften in einem Monat. Sie möchte erreichen, dass Hunde juristisch nicht mehr mit Gegenständen gleichgesetzt werden.
Denn die Frau möchte eigentlich, dass überprüft wird, ob der Hundehalter des Rottweilers überhaupt geeignet ist, so einen Hund zu haben. Sie ist der Meinung, man müsse ihm den Rottweiler wegnehmen. Juristisch ist das aber kein Thema. Da geht es eher darum, welchen Wert der kleine Diego hatte, damit dieser ersetzt werden kann. 2.000 Euro stehen laut „Westfälischer Anzeiger“ im Raum. Der Gegenanwalt halte die Summe aber für zu hoch. Dabei geht es um das Alter, den Zustand – also Krankeiten, und so weiter. Wie bei einer Sachbeschädigung. Aber ihr Diego und alle anderen Hunde seien keine Sache, findet Kechagia.
Hundehalterin startet Petition: "Haustiere sind kein Gegenstand"
Chrisanthi Kechagia will das so nicht einfach hinnehmen. Mit ihrer Petition im Bundestag möchte sie erreichen, dass Haustiere vor dem Gesetz als Lebewesen anerkannt werden und nicht als Sachgegenstand.
Laut Bürgerlichem Gesetzbuch sind Tiere in Deutschland zwar keine Sache, aber "auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist", heißt es in § 90a des BGB. Darin heißt es auch, dass Haustiere "durch besondere Gesetze geschützt werden" müssen. Bedeutet: Der Mensch ist gegenüber den Tieren verpflichtet, für sie zu sorgen und sie zu schützen, weil sie in der Lage sind Schmerz und Leid zu empfinden.
Trotzdem wird wie in Diegos Fall nur über den Wert gesprochen, den es zu ersetzen gilt. Das reicht für Chrisanthi nicht. Sie muss jetzt bis zum 10.März 50.000 Unterschriften sammeln und hofft auch viele Unterstützende. Die Petition kann im Petitionsforum des Deutschen Bundestages unterzeichnet werden.
Chrisanthi Kechagia hat inzwischen einen neuen Hund. George heißt er – gleiche Rasse, gleiche Größe wie Diego. Aber den Verlust von Diego wird die Hundehalterin wohl nicht so schnell verdauen können. (mol)