"Das ist nicht nur 'ne Taxifahrt von Lich nach Gießen"

Von NASA geprüft: Europas erster Schüler-Satellit aus Hessen fliegt für Wassersuche ins Weltall

Satelliten sind nur was für Profis, die überlassen wir lieber den großen Firmen! – Falsch gedacht, denn diese Schüler der Weltraum-AG der Dietrich-Bonhoeffer-Schule im hessischen Lich schießen ihren selbst gebauten Satelliten „Cube-Sat“ ins All. Ob dieses kleine Ding damit den großen Durchbruch für eine neue Weltraum-Basis bietet, erfahren Sie im Video.

Hessischer "Cube-Sat" schwebt bald im All

Es ist echte Tüftlerarbeit: Dass ein Satellit nicht immer riesig sein muss, beweisen die Schülerinnen und Schüler der Weltraum-AG mit ihrem eigens angefertigten „Cube-Sat“. Diesen gibt’s nämlich quasi im Taschenformat mit nur 10x10x10 Zentimeter, der zukünftig ganz Großes leisten soll. Die Kids können immer noch kaum glauben, was sie da geleistet haben, denn es ist Europas erster Schüler-Satellit, der Ambitionen fürs All hat.

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"Cube sat"
Dieser "Cube-Sat" wird schon bald ins All geschossen.
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Kleiner Satellit - große Leistung!

Physik- und Chemielehrer Bernhard Krenig ist mächtig stolz auf die Arbeit seiner Schüler. Der 57-Jährige hat die Weltraum-AG vor knapp zwei Jahren gegründet und erklärt im RTL Hessen-Interview, was der kleine Schüler-Satellit Großes leisten soll: "Unser Satellit soll einfach den Wasserkörper, auf gut Deutsch, das Wasser, das in der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung steht, beobachten. Vor zwei, drei Jahren hat die NASA deutsche Wissenschaftler und Institutionen angeschrieben und gesagt: Euer Land hat viel Grundwasser, aber es ist das Land, das am meisten Wasser verliert. Geht doch mal in die Forschung".

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Lehrer Weltraum AG.
Gründer der Weltraum AG und Physik- und Chemielehrer Bernhard Krenig steht seinen Schülern mit Rat und Tat zur Seite.
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Nicht nur 'ne Box

Das Teuerste ist der Start mit einer Rakete. "Das ist nicht nur 'ne Taxifahrt von Lich nach Gießen", erklärt uns Adriana. Dafür mussten die Schüler die Summe eines Mittelklassewagens zusammenkratzen. Inzwischen ist das gesamte Geld zusammen und mithilfe einer amerikanischen Firma haben sie einen Raketenstart in den USA organisiert. Ihr Satellit war dafür jetzt sogar bei der Qualitätskontrolle in seine Einzelteile zerlegt und auf Herz und Nieren geprüft. "Es kann auch hochfliegen und dann macht es keinen Pieps mehr. Aber bei der Wissenschaft gehört das dazu, das sind einfach viele Risiken", erklärt uns Pascal aus der Weltraum-AG.

The sky is the limit

Inzwischen hat ihr Satellit sogar einen Namen "pax mundi" - Friede für die Welt! Auch das Design fürs Logo haben sich die Schüler selbst ausgedacht. Den Start vom Kennedy-Space-Center in Florida wird die AG dann wahrscheinlich per Videoübertragung verfolgen. Sie sind ziemlich überzeugt, dass ihr Satellit im Weltall funktionieren wird. (bch/naw)