Weltfrauentag 2021
Diese Frauen haben die Sport-Welt verändert

Am Weltfrauentag 2021 blicken wir auf zehn Sportlerinnen, die Außergewöhnliches erreicht haben. Sie haben nicht nur Sportgeschichte geschrieben, sondern auch viel zu der Gleichberechtigung von Frauen beigetragen.
Steffi Graf

Sie ist Deutschlands größte Tennisspielerin, womöglich auch Deutschlands größte Sportlerin aller Zeiten: 22 Grand-Slam-Siege, 107 Titelgewinne auf der WTA-Tour, 377 Wochen Nummer eins der Weltrangliste. 1988 gewann Steffi Graf alle vier Grand-Slam-Turniere, packte sogar noch Olympia-Gold oben drauf. Den Golden Slam hat seither keine(r) mehr geschafft.
"Man hat sie ja nicht umsonst Gräfin genannt, weil sie einfach einmalig ist. So eine Spielerin werden wir wahrscheinlich nie wieder haben", sagte Boris Becker 2020 in einem Interview mit „Sport1“ über Graf.
Heute lebt die Tennis-Legende mit Ehemann André Agassi und ihre beiden Kindern glücklich in Las Vegas.
Serena Williams

Serena Williams hat in ihrer Tenniskarriere fast alles erreicht. 23 Mal gewann sie das Finale eines Grand-Slam-Turniers, zudem ist sie ist die älteste Weltranglisten-Erste aller Zeiten. Zwei Rekorden jagt Serena aber immer noch hinterher: Margaret Courts Marke von 24 Grand-Slam-Titeln. Und Steffi Grafs Golden Slam aus dem Jahr 1988.
Lindsey Vonn

Niemand war so schnell, so konstant wie Lindsey Vonn. Trotz schwerer Verletzungen gewann die Amerikanerin 20 Weltcup-Disziplinentitel, viermal die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup. Einmalig.
Insgesamt sicherte sich Vonn 82 Weltcup-Siege, davon 71 in den Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G. Zwei Weltmeistertitel (dazu dreimal Silber und dreimal Bronze) und eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen runden ihr Skisport-Erbe ab. Gescheitert ist Vonn nur an der Uralt-Marke von 86 Weltcup-Siegen des Schweden Ingemar Stenmark.
Simone Biles

Eine 22-jährige Turnerin aus Ohio setzt in ihrem Sport ganz neue Maßstäbe. Die Tochter einer drogen- und alkoholsüchtigen Mutter wurde von ihren Großeltern aufgezogen. Mit sechs Jahren fing sie an zu turnen, mit 18 wurde sie Profi.
Heute ist Simone Biles mit 25 Medaillen die erfolgreichste WM-Teilnehmerin der Geschichte. Biles hat während ihrer Karriere sogar vier Turnelemente erfunden. Die verschiedenen Übungen am Boden, am Sprung und am Balken wurden nach ihr benannt.
Martina Navratilova

Die großen Tennis-Duelle von Martina Navratilova mit Chris Evert und Steffi Graf bleiben unvergessen, ebenso ihre Flucht aus der damaligen Tschechoslowakei in die USA und ihr Kampf für gleichgeschlechtliche Paare.
Die Tennis-Ikone holte 18 Grand-Slam-Siege, war 332 Wochen die Nummer eins und triumphierte neunmal auf dem heiligen Rasen von Wimbledon.
„Ich habe größten Respekt vor Martina und dem, was sie auf dem Platz geleistet hat. Sie war eine großartige Sportlerin, die mich immer wieder angetrieben hat, noch besser zu werden“, sagte Graf einst über die große Rivalin ihrer Anfangszeit. „Ich habe Martina mit ihrer Ehrlichkeit immer geschätzt, und vor allem hat sie mich mit ihrer Liebe zum Tennissport beeindruckt.“
Magdalena Neuner

Sie trat schon mit 25 Jahren zurück und ist dennoch die erfolgreichste deutsche Biathletin aller Zeiten: Magdalena Neuner. Die laufstarke Sportlerin gewann in ihrer Weltcup-Karriere zwischen 2006 und 2012 zwei Olympische Goldmedaillen, zwölf WM-Titel und dreimal die Weltcup-Gesamtwertung. Im Weltcup gewann Neuner 34 Rennen, lief insgesamt 63 Mal aufs Podium und wurde drei Mal Deutschlands Sportlerin des Jahres. Mittlerweile genießt Neuner den Sportruhestand und konzentriert sich komplett auf die Familie.
Isabell Werth

Isabell Werth ist die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt und hat ihren Sport auf eine ganz neue Weise interpretiert. Eine Spitzensportlerin mit der Fähigkeit, sich immer wieder einen Zugang zu ihren Pferden zu verschaffen. Jahrelang mit Erfolg gekrönt. Dem ersten Olympischen Gold (mit der Mannschaft) 1992 in Barcelona folgten Team- und Einzelmedaillen en masse, unter anderem sechs Goldmedaillen bei Olympia, neun bei Weltreiterspielen, 20 bei Europameisterschaften.
Marta Vieira da Silva

Marta ist die beste Spielerin des Planeten. Von 2006 an war sie vier Jahre lang durchgängig Weltfußballerin des Jahres, insgesamt wurde sie sechsmal zur Besten der Besten gekürt.
Seit Jahren setzt sie sich für Brasiliens Nachwuchs im Frauenfußball ein und appelliert an die jungen Sportlerinnen Kampfgeist und Durchhaltevermögen zu zeigen. Denn im brasilianischen Fußball müssen Frauen immer wieder gegen Sexismus und für mehr Anerkennung kämpfen.
Laura Dahlmeier

Laura Dahlmeier gehörte während ihrer Profi-Karriere zu den erfolgreichste Biathletinnen. Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 gewann sie zwei Goldmedaillen und einmal Bronze. Auch einen Weltcup-Gesamtsieg und sieben Weltmeistertitel darf sie ihr eigen nennen. Ebenso wie Magdalena Neuner beendete auch Dahlmeier im Alter von 25 Jahre in Karriere.
Gertrude Ederle

Eine Schwimmerin verändert die Welt. Gertrude Ederle, Trudy genannt, war die erste Frau, die 1926 den Ärmelkanal durchschwamm, übrigens zwei Stunden schneller als die einzigen fünf Männer vor ihr. Mit ihrem Rekord setzte die US-Schwimmerin ein wichtiges Zeichen gegen Geschlechterrollen. Als man Ederle in Bissingen, dem schwäbischen Geburtsort ihrer Eltern, fragte, ob die Kraulerei durch den Kanal eine Tortur gewesen sei, antwortete Trudy: „Oh no. ‘S isch fei gwä.“ (Übersetzungsservice der Redaktion: Es ist fein gewesen).
Durch ihre enorme Leistung wurde sie einer der bedeutendsten Frauen der Sportgeschichte. Ederle starb 2003 im Alter von 98 Jahren.