Weil sie keinen 2G-Nachweis hatte

Kein Impfpass: Zehnjährige wird in Österreich aus Schreibwarenladen geworfen

 QR-Code, das digitale Impfzertifikat in der Corona Warn-App auf einem Smartphone bestätigt eine abgeschlossenen Impfung gegen Covid-19. Liegt auf der gelben Internationalen Impfbescheinigung, Impfpass. - ACHTUNG QR-Code und persönliche Angaben sind unkenntlich gemacht *** QR code, the digital vaccination certificate in the Corona Warn app on a smartphone confirms a completed vaccination against Covid 19 Lies on the yellow International Vaccination Certificate, Vaccination Card ATTENTION QR code and personal details are made unrecognizable
Weil ein zehnjähriges Mädchen in Österreich keinen 2G-Nachweis zeigen konnte, wurde sie angeblich aus einem Schreibwarenladen geschickt.
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In Österreich gilt derzeit ein Lockdown für Ungeimpfte. Ausgenommen sind dabei aber Kinder unter 12 Jahren. In einem Schreibwarenladen in Spittal an der Drau kam es deshalb zu einer skurrilen Situation. Ein zehnjähriges Mädchen wollte offenbar ein Kuvert kaufen, kehrte aber mit leeren Händen und wässrigen Augen zu seinem Vater zurück. Dieser macht seinem Ärger mit einem Brief Luft, wie „5min.at“ zunächst berichtet hat. Aber was war passiert?
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Mädchen wollte DIN-A4-Kuvert kaufen

„Seit mittlerweile zwei Jahren ist unsere Welt auf den Kopf gestellt. Und jeder braucht, egal welche Meinung er vertritt viel Kraft für sich selbst. Meine überwiegende Neutralität führt mich sehr besinnlich durch diese Zeit“, beginnt der Vater seinen Brief, der in mehreren Medienportalen nachzulesen ist. Wirklich besinnlich ist ihm aber nicht zu Mute, als er erfährt, was sich im Schreibwarenladen abgespielt hat, in dem seine zehnjährige Tochter ein DIN-A4-Kuvert kaufen wollte.

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"Meine Tochter ist hochsensibel, braucht sehr viel Empathie"

Als das Mädchen den Laden betritt, wird sie nach dem 2G-Ausweis gefragt. Dabei ist die ungeimpfte Zehnjährige von der 2G-Pflicht im Handel ausgenommen. Ein Irrtum, der Folgen hat. „Meine Tochter ist hochsensibel, braucht sehr viel Empathie, Verständnis, Harmonie und Liebe, um sich in dieser Welt überhaupt noch orientieren zu können. Mit einem mal, zwecks eines Erwachsenen, der schon so in seiner Wahrnehmung selbst überfordert ist und nicht mal auf die Idee kommt, meine Tochter nach ihrem Alter zu fragen, ist ihre innere Welt zusammengebrochen“, poltert der Vater in seinem Brief. Das Unternehmen reagierte in einer Stellungnahme auf die Vorwürfe des Vaters.

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Unternehmen entschuldigt sich

Gegenüber "5min.at" entschuldigt sich das Unternehmen für den Vorfall: "Die beschriebene Situation ist unglücklich verlaufen, dafür möchten wir uns herzlich entschuldigen. Kinder unter 12 Jahren sind vom 2G-Nachweis ausgenommen und wir bedauern wirklich sehr, dass es zu dieser Situation gekommen ist." Die Maßnahmen seien für das gesamte Filialteam noch neu und ungewohnt. Trotz der Entschuldigung will der Vater des Mädchens seine Konsequenzen aus der Situation ziehen.

Vater sieht Post nicht als Angriff auf Mitarbeiterin

„Einen Kunden haben Sie auf Lebzeiten verloren, vielleicht folgen auch noch andere Menschen, nachdem dieser Brief auch auf Sozialen Medien veröffentlicht wird“, schreibt er. In Zukunft wolle er die kleinen Papierläden vor Ort wirtschaftlich unterstützen. Seine emotionalen Worte will er auch nicht als Angriff gegen die Mitarbeiterin des Ladens verstanden wissen, sondern als „ein klares Bekenntnis für MENSCHLICHKEIT und gegen AUSGRENZUNG und SPALTUNG.“ (xst)