Doch keine Gasumlage
Gas-Abschlag verringern oder nicht? So handhaben es die hessischen Grundversorger

Seit etwas mehr als zwei Wochen steht fest: Die ursprünglich geplante Gasumlage in Höhe von 2,419 cent pro Kilowattstunde kommt doch nicht. Allerdings hatten das sowohl Verbraucher als auch Grundversorger stellenweise schon eingeplant und in erhöhte Abschlagszahlungen eingepreist. Wie gehen die Versorger nun mit den Abschlägen der hessischen Gaskunden um? Hier gibt es den Überblick.
Frankfurt: Erhöhung der Abschläge entfällt

Kunden des Frankfurter Energieversorgers Mainova müssen vorerst keine höheren Abschlagszahlungen im Tarif der Erdgas-Grundversorgung in Kauf nehmen. Zwar seien die Erhöhungen den Kunden bereits Mitte August mit einem Schreiben zum 1. Oktober angekündigt worden, doch habe die Politik danach zunächst eine Senkung der Mehrwertsteuer und nun die Rücknahme der Gasumlage beschlossen. Daher entfalle die angekündigte Erhöhung der Abschläge, die noch gar nicht umgesetzt gewesen sei, heißt es von dem Unternehmen. Kunden bräuchten nicht selbst aktiv zu werden, man werde den Wegfall der Umlage in allen Tarifen berücksichtigen.
Wiesbaden: Kunden brauchen sich um nichts zu kümmern

Auf seiner Website teilt ESWE, der Grundversorger der Stadt Wiesbaden, mit, dass die Arbeitspreise der Gasprodukte entsprechend gesenkt werden. Die Änderungen würden automatisch umgesetzt, Kundinnen und Kunden bräuchten sich also um nichts zu kümmern.
Darmstadt: Gaspreise werden automatisch gesenkt

Der Darmstädter Versorger Entega teilte mit, die Gaspreise für die Kundinnen und Künden würden automatisch um die Kosten der ursprünglich geplanten Gasbeschaffungsumlage gesenkt. Konkret bedeute dies, dass der Arbeitspreis zum 1. November um 2,419 Cent je Kilowattstunde reduziert werde - das entspricht der Höhe der ursprünglich angekündigten Gasumlage. Bisher sei die Umlage noch nicht erhoben worden. „Auf ein neues Preisanpassungsschreiben für die einzelnen Kundinnen und Kunden verzichtet das Unternehmen“, heißt es. Man werde Kunden zudem umgehend über die zu Wochenbeginn vorgeschlagenen Entlastungen informieren, sobald diese konkretisiert würden.
Fulda: Umlage wird künftig als Guthaben verrechnet
Der Versorger RhönEnergie mit Sitz in Fulda hatte bereits von einem kleinen Teil seiner rund 40.000 Gaskunden die Umlage kassiert. Dies liege daran, dass die Kunden zu mehreren verschiedenen Zeitpunkten im Jahr abgerechnet werden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Zu viel geleistete Abschläge würden mit der nächsten Jahresabrechnung als Guthaben verrechnet. Kunden, bei denen die Umlage bereits in den Abschlägen enthalten sei, könnten dies im Kundenportal selbstständig anpassen. Das Unternehmen empfehle dies allerdings mit Blick auf die ohnehin weiter steigenden Gaspreise nicht, sagte die Sprecherin. Von Unternehmensseite würden die Abschläge bei den bereits betroffenen Kunden daher auch nicht um die Gasumlage wieder abgesenkt, da sie mittelfristig ohnehin nach oben zeigten und es so zu weniger hohen Nachzahlungen zum Abrechnungstermin komme.
Kassel: Abschläge bleiben vorerst gleich
Die Städtischen Werke in Kassel nehmen zwar die Gasumlage rückwirkend zum 1. Oktober wieder zurück, belasse aber die Abschläge auf dem höheren Niveau, wie ein Sprecher sagte. Auf die Weise wolle man die Kunden „vor hohen Nachzahlungen schützen“, denn irgendwann werde das Unternehmen Gas zu dann gültigen Preisen beschaffen müssen. Die Abschläge könnten deshalb nicht auf dem Niveau von vor einem Jahr bleiben. (kmü/dpa)