Sporthilfe-Boss Thomas Berlemann spricht Klartext!

Wegen Wetter-Umschwung - Ist der Wintersport ein Auslaufmodell?

Thomas Berlemann
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sporthilfe, Thomas Berlemann. Foto: Oliver Berg/dpa
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Wie lange geht das noch gut? Am gestrigen Dienstag sagte der Weltverband „FIS“ den Ski-Weltcup in Garmisch-Partenkirchen ab – der Biathlon-Weltcup im bayerischen Ruhpolding konnte nur mithilfe von eingelagertem Schnee gerettet werden. RTL sprach vorm 52. Ball des Sports mit dem Boss der Deutschen Sporthilfe, Thomas Berlemann (58) über die Zukunft des Wintersports.

"Es gibt immer Lösungen"

Bogdan Tsymbal UKR, 24 beim Zieleinlauf. 20 Kilometer Einzel Herren, Biathlon, BMW IBU Weltcup Ruhpolding, Saison 2022/2023, 11.01.2023. 20 Kilometer Einzel Herren, Biathlon, BMW IBU Weltcup Ruhpolding, Saison 2022/2023, 11.01.2023. Ruhpolding *** Bogdan Tsymbal UKR, 24 at finish 20 kilometers individual men, biathlon, BMW IBU World Cup Ruhpolding, season 2022 2023, 11 01 2023 20 kilometers individual men, biathlon, BMW IBU World Cup Ruhpolding, season 2022 2023, 11 01 2023 Ruhpolding Copyright: xEibner-Pressefoto/HeikexFeinerx EP_EER
Die Zukunft: weiße Bahnen inmitten grüner statt verschneiter Tannen
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55.000 Athletinnen und Athleten fördert die Deutsche Sporthilfe – dazu zählen natürlich auch Wintersportler. Zum Beispiel der Star der Nordischen Kombination, Eric Frenzel oder Skispringerin Katharina Althaus – und gerade aufgrund der Wettkämpfe im Winter konnten beim Ball des Sports in den vergangenen Jahren die meisten Winter-Athleten nicht kommen. Berlemann: „Noch haben uns aufgrund ausfallender Wettkämpfe nicht mehr Wintersportler für den kommenden Ball (21. Januar) zugesagt. Ebenso habe ich auch keine Rückmeldungen aufgrund des ausfallenden Schneefalls bekommen. Dennoch mahnt er: „Gleichwohl müssen wir die klimatischen Veränderungen sehr, sehr ernst nehmen und auch überlegen, welche Folgen, das für den Wintersport in den nächsten Jahren hat.“

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Feststeht: In den kommenden Jahren wird die Schneemenge tendenziell weiter sinken, was vor allem für die alpinen Disziplinen eine dramatische Entwicklung nehmen könnte. „Im Umgang mit dem Thema stehen zunächst einmal die Verbände in direkter Verantwortung und wir übernehmen im weiteren Verlauf die Förderung, Die Folgen sind derzeit noch gar nicht abzusehen, klar ist nur, dass wir das alle leider erleben werden. Aber es gibt auch immer Lösungen“, führt Berlemann aus.

Ist der Wintersport ein Auslaufmodell?

Nicht nur in Ruhpolding, auch bei der Vierschanzentournee war das Wetter-Problem sichtbar. Die Schanzen mussten mit Kunstschnee präpariert werden – 13 Grad statt Minustemperaturen.

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Trotz des Umschwungs sieht der ehemalige Wasserballsportler den Wintersport noch nicht am Ende, sagt: „Der Wintersport ist kein Auslaufmodell – zumal es ja mit Bob oder Eiskunstlauf auch noch andere Disziplinen gibt. Dementsprechend bleibt der Wintersport solange attraktiv, so wir einen Winter haben. Ob mit mehr oder weniger Schnee.“

Fragt sich nur, wie lange noch…