Durch Geflügelpest und CoronaDie Schlemmerei hat ihren Preis: Martinsgänse werden teurer

In genau einer Woche ist der Sankt-Martins-Tag. Viele Kinder stecken sicherlich schon in mühsamer Bastelarbeit, um für den großen Laternenumzug gewappnet zu sein und die Erwachsenen grübeln, was wohl auf den Teller kommt. Traditionellerweise gehört zu „Sankt Martin“ auch eine sogenannte Martinsgans, doch in diesem Jahr müssen Feinschmecker in Schleswig-Holstein dafür tief in die Tasche greifen – gleich mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass der Feiertagsvogel teurer wird. Zuerst hatte die SHZ darüber berichtet.
Wegen der Infektionsgefahr sich Schlachttermine vorverlegt worden

Die Landwirtschaftskammer dämpft die Erwartungen an ein feierliches Festtagsessen mit Gänse- oder Entenbraten aus schleswig-holsteinischer Aufzucht, denn nicht nur die Kosten für Futter und Energie sind gestiegen und treiben so auch den Vogelpreis in die Höhe, auch die Vogelgrippe, die sich seit gut einem Jahr zusätzlich zur Corona-Pandemie im Norden breit macht, hat seine Auswirkungen. Zum Zeitpunkt der Einstallung seien Küken nur eingeschränkt verfügbar gewesen, so die Kammer, und auch eine große Gänsehaltung sei von der Grippe betroffen gewesen. Als Vorsichtmaßnahme und um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten seien Schlachttermine vorverlegt worden. Insgesamt gibt es einfach weniger Gänse als in den Vorjahren.
Gänsehaltung im Norden schrumpft
Auf Wochenmärkten und ab Hof würden frische Gänse deshalb zwischen 13,75 Euro und 18,50 Euro je Kilogramm kosten, für Enten 9,85 Euro bis 16,50 Euro. Günstiger ist meistens Tiefkühlware.
Insgesamt spielt die Gänsehaltung im Norden eine immer weniger große wirtschaftliche Rolle und kann daher auch nur einen kleinen Teil der Nachfrage abdecken. 2010 sind laut Kammer noch mehr als 41.200 Gänse aufgezogen worden, 2020 nur noch gut 8700. Auch bei Enten ist dieser Trend zu beobachten. (cto)




