Sein Vater gab ihm den Namen

Wegen Corona: Adolf Hitler musste ins Homeoffice

Hitler
Uunona Adolf Hitler wurde in Ompundja in der Region Oshana in Namibia vor einem Jahr mit 84,88 Prozent Zustimmung gewählt und ist als Anti-Apartheidskämpfer bekannt.

Auch afrikanische Lokalpolitiker werden von der Corona-Pandemie nicht verschont. Wie jetzt bekannt wurde, musste Namibias Regionalratsmitglied Uunona Adolf Hitler ins Homeoffice, nachdem in seinem Büro Corona-Infektionen festgestellt wurden. Der Politiker wurde wegen seines Namens weltweit bekannt.

Corona-Ausbruch im Büro

Wegen eines Corona-Ausbruchs musste das Büro des bekannten namibischen Politikers und Bürgerrechtlers Uunona Adolf Hitler vorübergehend dichtgemacht werden. Der Lokalpolitiker musste in seinem Wahlkreis mit seinen Kollegen in Oshana im Norden des Landes ins Homeoffice wechseln, wie die Bild-Zeitung berichtet.

Hitlers Regionalrats-Manager Jonas Kapenda habe dies mitgeteilt. Dem Bericht zufolge konnten sich die Bürger zunächst ausschließlich per E-Mail, Telefon und WhatsApp an die Regierungsvertreter wenden.

Büro gründlich desinfiziert und wieder geöffnet

Mittlerweile sei Hitlers Büro gründlich desinfiziert und wieder geöffnet worden. Uunona Adolf Hitler wurde in Ompundja in der Region Oshana in Namibia vor einem Jahr mit 84,88 Prozent Zustimmung gewählt und ist als Anti-Apartheidskämpfer bekannt. Uunona Adolf Hitler ist Mitglied der Partei SWAPO Party of Namibia (Swapo). Die Partei stellt seit der Unabhängigkeit des Landes 1990 auf der Basis von deutlichen Wahlsiegen die Regierungen des Landes.

Adolf Hitler Uunona selbst ärgert sich darüber, dass er wegen seines Vornamens zum Medienthema wurde. Den habe ihm sein Vater gegeben. „Wahrscheinlich hat er gar nicht verstanden, wofür Adolf Hitler stand“, sagte er damals. Mittlerweile sei es allerdings zu spät, um den Namen zu ändern. Hitler stehe nun „in allen offiziellen Dokumenten“. Erst als Teenager habe er erfahren, wer Adolf Hitler eigentlich war. Vorher war das für ihn ein ganz normaler Name.

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Deutsche Namen aus der Kolonialzeit

In Namibia gibt es zahlreiche Einheimische mit deutschen Vor- und Nachnamen. Von 1884 bis 1915 gehörten Teile Namibias zum Kaiserreich. Die Kolonialherren schlugen damals Aufstände der Volksgruppen der Herero und Nama brutal nieder, Zehntausende starben. So wurden Kinder oftmals von oder nach den Arbeitgebern der Eltern benannt. Zum einen, weil es den Europäern schwerfiel, die einheimischen Namen korrekt auszusprechen, zum anderen aus Hochachtung für den Arbeitgeber oder Vorgesetzten.

Bis heute ist die Beziehung zwischen Namibia und Deutschland keine einfache - die Bundesregierung und Namibias Regierung in Windhuk führen seit Jahren Gespräche über die Aufarbeitung der Verbrechen während der Kolonialzeit. Erst seit 2015 bezeichnet die Bundesregierung diese als das, was sie sind: Völkermord. (uvo/ija)