Er war sein ZellengenosseMann trifft im Knast auf Vergewaltiger seiner Schwester und tötet ihn

Shane G. tötete im Gefängnis den Vergewaltiger seiner Schwester.
Ein Mann hat im US-Bundesstaat Washington den Vergewaltiger seiner Schwester getötet.
Kelso Police Department

Ein Mann hat im US-Bundesstaat Washington den Vergewaltiger seiner Schwester getötet. Beide Männer saßen zusammen im Gefängnis und kannten sich vorher nicht. Als der Jüngere von beiden herausfindet, dass er mit dem Vergewaltiger seiner Schwester eine Zelle teilt, bittet er darum, verlegt zu werden – vergeblich.

Hätte der Tod im Washington State Corrections Center verhindert werden können?

Shane G. sei immer wütender geworden, je mehr er mit seinem Zellengenossen gesprochen habe, berichtet die „Washington Post“. Robert M. sitzt wegen Kindesmissbrauchs und dem Besitz von Kinderpornographie im Washington State Corrections Center, wurde zu einer Strafe von 43 Jahren Haft verurteilt. Nach kurzer Zeit stellt Shane G. fest: Sein Zellengenosse hat seine jüngere Schwester vergewaltigt. Er bittet das Gefängnispersonal, ihn zu verlegen, doch er hat keinen Erfolg.

„Er erzählte mir immer wieder Details darüber, was passiert war und was er getan hatte. Über die Fotos und Videos, die ihn dabei zeigen und ich wurde immer wütender“, sagte Shane G. im Interview mit „KHQ“. Schließlich schleicht er sich in einem Gemeinschaftsbereich an Robert M. heran. Er schlägt den 70-Jährigen nieder, tritt ihm mehrfach gegen den Kopf. M. stirbt wenige Tage später im Krankenhaus. Shane G. wird zu 24 Jahren Haft verurteilt. "Ich schäme mich für meine Taten, ich wurde in eine Situation gebracht, die ich niemandem wünsche", ließ er seinen Anwalt verlauten.

Der Fall wirft die Frage auf, ob der Tod von M. hätte verhindert werden können. Die Richtlinie des Justizministeriums des Bundesstaates Washington besagt, dass Häftlinge, die „Angreifer, Opfer von Angreifern oder eine Gefahr für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Einrichtung sein können“ nicht zusammengebracht werden sollten. Die Hintergründe der Insassen müssen bei der Unterbringung berücksichtigt werden, berichtet die „Washington Post“.

Wollte die Polizei sich rächen?

Shane G. war wegen einer angeblichen Messerstecherei in eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geraten, bei er er einen Soldaten verletzte. Er konnte in dieser Nacht entkommen, berichtete das Portal „Katu“. „Ich habe die Polizei völlig gedemütigt“, sagte G. im „KHQ“-Interview.

„Das passiert nicht einfach so“, kommentierte G. den Aspekt, dass er in derselben Zelle wie der Vergewaltiger seiner Schwester landete. „Das ist, als würde man im Casino sieben Mal den Jackpot knacken.“ Eine Untersuchung der Washington State Patrol ergab dem Bericht zufolge, dass das Personal dem Protokoll folgte und „es gibt keine Beweise dafür, dass das Screening-Personal von dem Konflikt zwischen G. und M. hätte wissen sollen“. Das liege auch daran, dass G. und seine Schwester unterschiedliche Nachnamen haben.

Mike Padden, Senator aus Washington, forderte eine Untersuchung des Vorfalls. Über Robert M. sagte er: „Er wäre wahrscheinlich im Gefängnis gestorben, aber er hätte nicht so sterben müssen.” (mst)