Wann sind schimmelbefallene Lebensmittel nicht mehr genießbar?

Slice of Mould covered Bread, lit with natural window light.
Kann man Schimmel am Brot einfach wegschneiden?
Getty Images/iStockphoto, john shepherd

Schimmel ist ein wahrer Formkünstler und nimmt je nach Lebensmittel die ungewöhnlichsten Gestalten und Farben an. Lesen Sie hier, ob Schimmelprodukte zwangsläufig ein Fall für die Tonne sind oder ob es ein einfaches Wegschneiden der unschönen Stellen auch tut.

Schimmel ist nicht ungefährlich

Es kommt auf die Schimmelpilzart an, ob er sich als gefährlich für unseren Körper herausstellt oder nicht. Tritt der Schimmel unerwünscht auf unseren Lebensmitteln auf, kann das in jedem Fall gesundheitsschädliche Folgen haben. Durch die in manchen Arten enthaltenen giftigen Stoffwechselprodukte, auch Mykotoxine genannt, werden vor allem Nieren und Leber angegriffen. Allerdings setzt muss man den Giftstoff dafür über einen längeren Zeitraum zu sich nehmen. Ist das jedoch der Fall, wirken die Mykotoxine krebserregend. Außerdem kann das Erbgut dahingehend beschädigt werden, dass es zu Fehlentwicklungen beim Embryo kommt.

Ab in den Müll mit diesen Lebensmitteln

Egal, ob Sie gerade an Ihrer Ernährungsumstellung arbeiten oder sich einfach bewusst gesund ernähren wollen: Obst und Gemüse dürfen in keinem Fall fehlen. Befällt diese pflanzlichen Produkte jedoch Schimmel, bringt auch das Wegschneiden der betroffenen Stellen nichts mehr. „Enthalten Lebensmittel viel Wasser, kann sich der Schimmelpilz schnell ausbreiten“, bestätigt Antje Gahl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Je wasserhaltiger die Obstsorte, desto anfälliger ist. Das Risiko, dass der Pilz sich bereits über die ganze Frucht ausgebreitet hat, ist bei Obst und Gemüse also besonders hoch. Aus diesem Grund sollten derartige Produkte schnellstmöglich beseitigt werden. Das Gleiche gilt für Säfte, Kompott oder Konfitüren.

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Gilt das Gleiche auch für tierische Produkte?

Ebenso wie Obst oder Gemüse enthalten auch weiche Milchprodukte wie Joghurt, Weich-, Frisch- oder Schnittkäse eine große Menge Flüssigkeit und gehören, sobald Schimmel zu erkennen ist, in die Mülltonne. Zeichnen sich Flecken auf Hartkäse wie beispielsweise Parmesan nur an der Oberfläche ab, reicht es, die weiß-grünlichen Punkte großzügig wegzuschneiden. Das Gleiche gilt für luftgetrocknete Wurstsorten wie Salami oder Schinken.

Verschimmelte Fleisch- und Wurstwaren sollten hingegen dringend entsorgt werden. Auch Schnittbrot fällt bei Schimmelbefall in die Kategorie ‚Mülltonne‘. „Sobald ein Schimmelpunkt oder ein Schimmelrasen erkennbar ist, kann man davon ausgehen, dass bereits das gesamte Brot vom Schimmelpilz beziehungsweise den nicht sichtbaren Pilzfäden befallen ist“, erklärt Antje Gahl.

Geben Sie Schimmel keine Chance

Beugen Sie Schimmelpilz-Befall vor, indem sie empfindliche, frische Lebensmittel zeitnah aufbrauchen. Bewahren Sie die Produkte außerdem möglichst sauber, kühl und trocken auf. Es empfiehlt sich Vorratsbehälter, Brotkasten und Kühlschrank regelmäßig mit Essig zu reinigen.

Im Zweifel gilt also, lieber wegwerfen als entfernen. Nur so können gesundheitliche Risiken durch Schimmel gänzlich ausgeschlossen werden.

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