Schiedsrichter erst einmal gesperrt

Wahnsinn! Erstliga-Spiel in Bolivien mit 41-minütiger Nachspielzeit

Referee Ivan Barton gestures during the FIFA Club World Cup second round soccer match between Wydad AC and Al Hilal SFC at Prince Moulay Abdellah stadium in Rabat, Morocco, Saturday, Feb. 4, 2023. (AP Photo/Manu Fernandez)
Schon bei der Weltmeisterschaft kam es zu skurrilen Nachspielzeiten - ein Referee aus Bolivien trieb es jetzt aber auf die Spitze.
Manu Fernandez, picture alliance

Lange Nachspielzeiten sind im Fußball mittlerweile gang und gäbe. Bei der WM in Katar kam es teilweise zu Spielverlängerungen von über zehn Minuten. Ein bolivianisches Schiedsrichtergespann trieb es jetzt aber deutlich weiter. Bei einer Erstliga-Partie addierte der Referee ganze 42 Minuten auf die reguläre Spielzeit – und wurde nachträglich dafür gesperrt. Doch wie kam es dazu?

Skandal-Nachspielzeit nach langem VAR-Einsatz

In der Partie zwischen Atletico Palmaflor und Blooming steht es 2:0 für die Heimmannschaft. In der 86ten Minuten erzielt Gaston Rodriguez Maeso den Anschlusstreffer. Oder doch nicht? Der Unparteiische Julio Fernando Gutierrez kontrolliert die Szene auf eine mögliche Abseitsstellung. Doch die Überprüfung dauert ein wenig länger als üblich. Ganze 17 Minuten brauchen Gutierrez und sein Videoassistent, um das Tor als gültigen Treffer zu werten.

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Kurz darauf ist die reguläre Spielzeit vorbei, beide Mannschaften rechnen folglich mit einer maximal 20-minütigen Nachspielzeit, doch der Schiedsrichter entscheidet anders: Eine große „42“ erleuchtet auf der Anzeigetafel des vierten Offiziellen.

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Den Zuschauern wird also beinahe eine volle dritte Halbzeit geboten – und diese hat es in sich! Nach einer halben Stunde stehen auf Seiten Bloomings zwar der Ausgleich, aber auch zwei rote Karten zu Buche. So geht es in doppelter Unterzahl in die Schlussphase, in der der Tabellenführer Palmaflor am Ende doch noch den Siegtreffer erzielt.

"Wir bitten um eine Leistungsbeurteilung aller Referees"

Das Endresultat: Drei Punkte für die Heimelf, null Zähler für die Gäste und eine Bestrafung für die Unparteiischen. Der bolivianische Fußballverband sperrt Gutierrez und sein Team für die einzigartige Nachspielzeit im Nachgang der Begegnung.

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Eine Entscheidung, über die Palmaflors Sportvorstand Evo Morales auch glücklich sein wird: „Wir freuen uns über den Sieg unseres Teams, trotz der verdächtigen Schiedsrichterentscheidungen. Wir bedauern diese und bitten um eine Leistungsbeurteilung aller Referees, die Spiele übertrieben verlängern. Wir möchten nicht unterstellen, dass sie uns verlieren lassen wollen“, erklärt Morales nach der Partie. (fkl)