Theater beim FC Bayern
Der Wahnsinn geht weiter: Robert Lewandowski kommt zu spät - und hat mit Nagelsmann gebrochen?

Tag ..., ach, wer weiß das schon, in der Transfersaga um Robert Lewandowski und den FC Bayern. Und natürlich liefert auch Tag ..., ach, wer weiß das schon, wieder erschütternde Neuigkeiten aus der wunderbaren Welt des Rekordmeisters und seines Wut-, Pardon, seines Lustlosstürmers. So offenbart sich an diesem Freitag, dass der 33-Jährige und Hasan Salihamidžić eine extrem unterschiedliche Vorstellung von dem haben, was "sexy" ist. Der Sportvorstand des FC Bayern findet seinen Verein sehr attraktiv. Er sagt der "Bild"-Zeitung: "Für die Spieler ist es sexy, mit diesem Klub und diesem Trainer in die Zukunft zu gehen." Ohne auf die Antwort des Polen zu warten, weiß man bereits, was er entgegnen wird. "Nie (Anmerk. d. Red.: nein auf polnisch)!"
Um 9.08 Uhr an der Säbener Straße angekommen
Was genau der Stürmer "sexy" findet, bleibt an diesem Freitag vorerst im Verborgenen. Den FC Barcelona, seinen Herzens- und Sehnsuchtsklub, darf man getrost auf diese Liste setzen. Lewandowski tut weiter alles (oder im Training des Rekordmeisters eben zu wenig), um seinen Wechsel zum katalanischen Giganten schnellstmöglich zu erzwingen. Auch seinen Instagram-Account findet Lewandowski mutmaßlich "sexy", dort gibt er sich als Stil-Ikone und als Lebemann. Seine Frau Anna dagegen als influencender Spaltpilz mit kryptischen Aussagen zur Zukunft der Familie. Aber zurück zum Lebemann. Als solcher, muss man sich den Zwängen des Berufslebens nicht gänzlich unterwerfen. Um 9.08 Uhr fuhr er seinen roten Sportwagen an diesem Freitagvormittag in die Garage am Klubgelände an der Säbener Straße. Verspätung. Schon wieder. Skandal.
Wohl kaum ein Wechseltheater war je so gut und detailliert erfasst worden. Ein Dokument der Zeitgeschichte!
Bruch mit Nagelsmann?

Und wem das nicht reicht, um in die tägliche Empörung zu verfallen, dem fliegt nun auch das noch um die Ohren: Der Stürmer soll mit Trainer Julian Nagelsmann gebrochen haben. Und das bereits in der vergangenen Saison. Es hatte ja Berichte gegeben, dass sich Coach und Stürmer nicht ganz grün sind, wie der Spieler seine Rolle auf dem Feld zu interpretieren habe.
Nach Informationen von Sport1 beschwerte sich Lewandowski schon vor Monaten beim Trainerteam, weil ihm die Übungen nicht gefielen. Ihm habe missfallen, dass Nagelsmann einen Offensivspieler mehr aufbot. Er sah durch diese Maßnahme angeblich weniger Platz im Strafraum für sich. Wie der TV-Sender weiter berichtet, war Lewandowskis Ärger nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen den FC Villarreal besonders groß. Wer möchte, kann daraus nun ein ganz tolles Puzzle basteln. Bereits am Dienstag soll der Stürmer ja eine Strafübung des Trainers ignoriert haben. Bruch. Ende. Aus.
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Aber wann eigentlich? Niemand weiß es. Ein paar Tage, ach, wer weiß das schon, werden noch verstreichen. Im schlimmsten Fall - für Lewandowski - sind es noch 350, ehe sein Vertrag in München endgültig endet. Aber aus der aberwitzigen Welt der Gerüchte gibt es nun einen zarten Hoffnungsschimmer für den Stürmer. Wie das italienische Fußball-Portal calciomercato.com berichtet, muss der FC Bayern für seinen Wunschspieler, den Innenverteidiger Matthijs de Ligt, ordentlich nachbessern. Also mehr als 60 Millionen Euro Ablöse bieten. So hoch soll die erste Offerte an Juventus Turin gewesen sein. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Lewandowski verkaufen! So heißt es in dem Bericht des Portals.
Spannende Termine - mit Lewandowski?

Kurzer Exkurs: Ein anderes Gerücht besagt, dass Leroy Sanés Berater den Flügelstürmer vor wenigen Wochen bei Real Madrid angeboten haben. Der ewig rätselhafte und formschwankende Nationalspieler könnte nach dem Transfer von Weltklassespieler Sadio Mané künftig weniger Spielzeit beim Rekordmeister erhalten. So, jetzt haben Sie auch davon mal gehört. Grüße und Danke an die "Marca".
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Derweil meldet sich Deutschlands Fußball-Ikone Lothar Matthäus erneut zu Wort und spricht bereits am Freitag das Wort zum Sonntag. "Ich wünsche mir, dass das Theater um Robert Lewandowski schnell vorbei ist", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Es nervt, es schadet der Mannschaft, das schadet dem Verein. Die Mannschaft leidet unter der Situation, sie diskutiert. Das schadet dem Mannschaftsgefüge." Mit einem so verdienten Spieler wie Robert Lewandowski setze man sich an den Tisch und finde die beste Lösung, sagte Matthäus.
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Die könnte so aussehen: Die Katalanen legen ein Angebot von 50 Millionen Euro Ablöse plus Boni hin, der Rekordmeister greift zu. Doch bislang rührt sich keine Münchner Hand. Lewandowski soll das, OBACHT, frustrieren. Berichtet nun Sport1. Er und seine Berater halten die Angebote aus Barcelona "für mehr als fair und wertschätzend genug", heißt es. Daher soll Lewandowski ein Entgegenkommen von Salihamidžić und Vorstandsboss Oliver Kahn erwarten.
Kleiner Ausblick auf die nächsten Tage und Skandalpotenziale: Am Samstag steht die Teampräsentation in der Allianz Arena an. Am Montag fliegt die Mannschaft in die USA. Und was macht Lewandowski? Wir werden berichten, an Tag ..., ach, wer weiß das schon. (tno)