Von wegen Thunfisch-Sandwich bei Subway Nach Klage: Spuren von Hühnchen, Schwein und Rind nachgewiesen

ILLUSTRATION - Ein «Tuna-Sandwich» der Fastfood-Kette «Subway» liegt auf einem Tisch. (gestellte Szene)
In der Klage geht es um Thunfisch-Sandwiches von Subway.
deutsche presse agentur

In den USA zieht sich ein skurriler Streit zwischen der Fast-Food-Kette Subway und zwei Kundinnen über Monate hin. Der Grund: Die Frauen behaupten, der Thunfisch in ihrem Sandwich sei überhaupt kein Fisch gewesen. Zwei Mal scheitern sie mit einer Klage vor Gericht. Jetzt starten die beiden einen dritten Versuch – und haben einen Labortest in der Tasche.

Fleisch statt Thunfisch im Sandwich

Der Labortest soll beweisen, dass der Thunfischbelag in Subway-Sandwiches Spuren von Hühnchen, Rind und Schwein enthält. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“ am Freitag.

Demnach sollen 19 von 20 Thunfischproben aus 20 Subway-Restaurants keine nachweisbare Thunfisch-DNA-Sequenzen enthalten. Weiter heißt es: Alle 20 Proben hätten hingegen nachweisbare Anteile von Hühner-DNA enthalten, elf Proben von Schweine-DNA und sieben Proben von Rinder-DNA.

Diese Ergebnisse haben die beiden Frauen aus Kalifornien, Karen Dhanowa und Nilima Amin, in einer Klage am 8. November dem Bundesgericht in San Francisco vorgelegt.

Subway verteidigt sich gegen die Vorwürfe

In der Klage heißt es laut „Reuters“, dass die Angabe von Subway, dass das Thunfisch-Sandwich aus „100-prozentigem Thunfisch“ bestehe, die Öffentlichkeit täusche und gegen ethische Grundsätze verstoße. „Viele Menschen können aufgrund ihres religiösen Hintergrunds bestimmte Tiere nicht essen“, so die Klage.

Die Fast-Food-Kette Subway, die für ihre vielseitig belegten Sandwiches bekannt ist, hatte bereits darauf reagiert und die Klage als „rücksichtslos und unangemessen“ bezeichnet. Demnach hätten die Kläger drei unbegründete Beschwerden eingereicht und die Geschichte jedes Mal geändert. Beim Produkt handle es sich um „hochwertigen, wild gefangenen und hundertprozentigen Thunfisch“, beteuert das Unternehmen mit weltweit 40.000 Filialen. Der Thunfisch von Subway werde in den USA und der ganzen Welt streng kontrolliert.

Das Unternehmen hatte sogar eine Website eingerichtet, die die Vorwürfe widerlegen soll.

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Meeresbiologe untersuchte 20 "Tuna-Sandwiches"

Die erste Klage reichten die Frauen im Januar 2021 ein. Darin hatten sie behauptet, dass die Thunfischsalate, Sandwiches und Wraps von Subway „ohne Thunfisch“ seien. „Drin ist alles außer Thunfisch“, so das Schreiben im Wortlaut. Ein Anwalt sagte der "Washington Post“ damals, im Sandwich sei nicht einmal irgendein Fisch in einer braunen Masse enthalten. Das Gericht lehnte die Klage ab.

Auch mit der zweiten Klage hatten die Frauen keinen Erfolg. Darin änderten sie ihre Angaben und behaupteten, es handle sich nicht um „nachhaltig gefangenen Thunfisch“.

US-Bezirksrichter Jon Tigar argumentierte damals, dass sie die Sandwiches aufgrund von angeblichen Falschdarstellungen gekauft hätten und gab ihnen eine neue Chance, Beweise vorzulegen. Das taten sie nun auch. Die neue Klage beruht auf den Tests eines Meeresbiologen.

Die beiden Frauen fordern Schadensersatz und wollen das Verfahren für eine Sammelklage öffnen. Wie hoch der Betrag ist, steht nicht im Bericht.

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