Warum ihr zu heimischen Früchten greifen solltetViele Erdbeeren voll mit Pestiziden: Worauf ihr beim Kauf dringend achten solltet

Viele fiebern der Erdbeersaison bereits seit Wochen entgegen.
Doch häufig sind Erdbeeren mit Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) belastet. Wir verraten euch, worauf ihr beim Kauf achten müsst, damit ihr die leckeren Früchte ohne Reue genießen könnt.

Das macht Erdbeeren so gesund

Erdbeeren zählen zu den Lieblingsobstsorten der Deutschen. Kein Wunder, denn die kleinen, süßen Früchte sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Mit über 60 Milligramm pro 100 Gramm enthalten sie mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte wie Orangen, Kiwis oder Zitronen.

Zudem liefern sie reichlich Folsäure. Das Vitamin ist wichtig für die Blutbildung und Zellteilung. Darüber hinaus hilft es beim Abbau des im Stoffwechsel anfallenden Homocysteins, das die Gefäße schädigt. Auf dieses Weise schützt eine ausreichende Folsäureversorgung auch vor Herz-Kreislauferkrankungen. Außerdem versorgen Erdbeeren unseren Körper mit den Mineralstoffen Calcium, Eisen, Kalium und Magnesium.

Weiterer Pluspunkt: Obwohl die roten Früchte randvoll mit gesunden Nährstoffen stecken, liefern sie nur knapp 35 Kilokalorien pro 100 Gramm. Ihr hoher Ballaststoffgehalt sorgt zudem dafür, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt und beugt auf diese Weise Heißhungerattacken vor.

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Warum Pestizide nicht nur der Umwelt, sondern auch uns schaden

Allerdings sind konventionell erzeugte Erdbeeren oft mit Pestiziden belastet. Das liegt unter anderem daran, dass Erdbeeren sehr anfällig sind für Pilzerkrankungen. Zum Schutz der Pflanzen werden daher auf vielen konventionellen Plantagen vorbeugend Fungizide eingesetzt. Das bestätigt ein Test des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Er hat im Sommer 2023 19 Erdbeerproben von unterschiedlichen Händlern in Deutschland in einem Labor untersuchen lassen. Dabei zeigte sich, dass 15 Proben Rückstände von insgesamt acht Fungiziden aufwiesen. Gut die Hälfte der untersuchten Erdbeeren enthielt zwei oder mehr Wirkstoffe, in drei Proben wurden sogar insgesamt vier Mittel gegen Pilze nachgewiesen.

Nicht alle nachgewiesenen Pestizide bedeuten zwangsläufig ein gesundheitliches Risiko für Menschen. Und laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wurde in keiner der untersuchten Proben der gesetzlich festgesetzte Rückstandshöchstgehalt überschritten, so dass nach derzeitigem Stand des Wissens auch kein gesundheitliches Risiko durch den Verzehr der untersuchten Erdbeeren bestand.

Dennoch können einige der nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel in höheren Dosen unser Hormonsystem negativ beeinflussen. Außerdem können sich die negativen Wirkungen einzelner Fungizide durch die Wechselwirkungen untereinanderen noch verstärken. Von daher solltet ihr alles dafür tun, die Aufnahme von Pestiziden über belastetes Obst und Gemüse so gering wie möglich zu halten.

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Warum ihr importierte Erdbeeren häufiger mit Pestiziden belastet sind als heimische

Viele der Früchte aus dem Ausland stammen aus Südeuropa oder Nordafrika. Da die Böden dort kärger sind, ist nicht nur der Wasser- und Düngerverbrauch deutlich höher. Um zu verhindern, dass die Früchte während des teils langen Transports von bis zu zehn Tagen schimmeln, werden sie zudem häufig mit Pestiziden behandelt.

Daher solltet ihr nach Möglichkeit zu Erdbeeren aus dem heimischen Freilandanbau greifen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Bio-Erdbeeren kaufen. Im Ökolandbau ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden nämlich verboten.

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Worauf ihr beim Erdbeerkauf achten solltet

Doch es hat viele weitere Vorteile, wenn ihr Obst und Gemüse saisonal und regional kauft: Zum einen enthalten reif geerntete Früchte mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Und das äußert sich auch in einem besseren, vollmundigeren Geschmack. Außerdem müssen die heimischen Früchte nicht quer über den Globus transportiert werden. Das schont nicht nur die Umwelt und minimiert Nährstoffverluste, sondern macht sich auch durch einen geringeren Preis mehr als bezahlt.

Wenn ihr selbst Erdbeeren pflücken wollt, solltet ihr Felder wählen, die nicht direkt an einer Straße liegen. Denn durch Reifenabrieb und Kfz-Emissionen können gesundheitsschädliche Stoffe auf die Felder und somit auf die dort angebauten Früchte gelangen. Die beste Zeit, um Erdbeeren selbst auf dem Feld zu ernten, ist der Juni. Denn dann haben die leckeren Früchte Hochsaison.

Gekaufte oder gepflückte Erdbeeren solltet ihr am besten im Kühlschrank lagern und innerhalb von drei Tagen verzehren. Damit die Früchte lang frisch bleiben, solltet ihr den Strunk erst unmittelbar vor dem Verzehr entfernen. Und auch waschen solltet ihr die Früchte erst direkt vor dem Verzehr: Auf diese Weise bleiben die Vitamine am besten erhalten und die Beeren auch äußerlich in Topform.

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