Gewalt-Fans randalieren auf Auswärtsfahrt
Verwüstung, Raub, Krawalle! Dynamos Schreckens-Zug durch Bayreuth

Es sind Bilder, die mit Fußball nichts zu tun haben: von zerstörten Toiletten, einem schwer demolierten Sonderzug und einem ausgeraubten Imbiss. Und doch sind sie im Rahmen des Auswärtsspiels von Dynamo Dresden in Bayreuth entstanden. Viel schlimmer noch: 14 Polizisten wurden dabei verletzt – weil sogenannte „Fans“ von Dynamo schonungslos randalierten.
Dynamo Dresden: Die Schreckensbilder der Auswärtsfahrt nach Bayreuth
Wieder einmal gibt es Schreckensbilder rund um ein Spiel von Dynamo Dresden. Der Drittligist war am Samstag in Bayreuth zu Gast und nahm einen Punkt (1:1) mit nach Hause. Mit auf der Auswärtsreise waren aber auch zahlreiche gewaltbereite Dynamo-Fans. Und sie hinterließen eine Spur der Verwüstung.
Nach Bayreuth: Club-Anhänger verwüsten Zug
Los ging es schon im eingesetzten Entlastungszug, der die Fans nach Bayreuth brachte. Die mitgereisten Club-Anhänger verwüsteten ihn, demolierten die Wagons schwer von innen. Beim Fan-Zug zum Stadion mussten die Polizisten dann einem Journalisten zu Hilfe eilen, als Dynamo-Anhänger ihm gewaltsam zwei Kameras entrissen.
Dass Pyrotechnik abgebrannt sowie Flaschen und Becher flogen, wurde von den Einsatzkräften erwartet – und sorgte damit zumindest nicht für weiteres Eskalationspotential. Weil die Anreise der etwa 1.300 Gäste-Fans länger dauerte als geplant, wurde das Spiel mit 15 Minuten Verspätung friedlich angepfiffen. Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit kippte die Stimmung.
Dynamo in Bayreuth: Stimmung kippt in zweiter Halbzeit
Ein Ordner im Gästeblock soll Berichten zufolge Verstärkung gerufen haben. Die Bereitschaftspolizei reagierte. „Diese wurde jedoch sofort durch Gästefans attackiert und mit Schlägen und Tritten angegriffen“, heißt es im Statement der Polizei. Und weiter: „Ein kontrollierter Rückzug der Einsatzkräfte konnte die Situation nicht befrieden. Die Angreifer brachen das Tor des ehemaligen Gästeeingangs am Ellrodtweg auf und versuchten weiter auf die Polizisten einzuwirken.“
Weil ihnen das Tor aber durch die Einsatzkräfte versperrt blieb, zerstörten sie einen nahe gelegenen Imbiss und verwendeten dessen Inventar „als Wurfgeschosse“. „Der entstandene Sachschaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. Der Inhalt der Bargeldkasse in Höhe von 5.000 bis 10.000 Euro fehlt seitdem ebenfalls“, so die Polizei.
Wehlend: "Jeder verletzte Mensch ist einer zu viel“
Nun laufen die Ermittlungen wegen schweren „Landfriedensbruchs“. Und wieder hinterlässt Dynamo damit also ein Bild des Schreckens. „Dynamo Dresden distanziert sich von Gewalt jeglicher Art. Jeder verletzte Mensch ist einer zu viel“, heißt es in einem Statement von Dresdens Geschäftsführer Jürgen Wehlend. „Es ist über alle Maße enttäuschend, dass dies einen dunklen Schatten über die Begegnung in Bayreuth wirft, welche auch aufgrund des herzlichen Willkommens und großen Bemühens der Gastgeber eigentlich alle Voraussetzungen für ein friedliches, verbindendes Fußballspiel erfüllt hatte.“ (ana)