Autistischer Junge seit drei Wochen vermisst„Klinkenputzen“ bei den Nachbarn - Polizei startet neue Suche nach Arian (6)

von Johanna Kroke, David Meyer-Wilmes und Jule Jänsch

Polizisten ziehen wieder von Tür zu Tür!
Die Polizei hat die Suche nach dem vermissten Arian rund um den Fluss Oste wieder intensiviert. Am Mittwoch (15. Mai) wenden sich die Ermittler direkt an die Anwohner von sechs Orten entlang des Gewässers. Dabei hoffen sie auf Hinweise von Personen, die möglicherweise im Urlaub waren oder die ihre Hinweise bisher noch nicht gemeldet haben.

Polizeisprecher: „Heute ist unser Ziel, möglichst viele weitere Hinweise zu erlangen"

Ihre Suche fokussieren die Ermittler-Teams am Mittwoch auf die Ortschaften Behrste, Hude, Gräpel, Estorf, Brobergen und Kranenburg. Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei sollen alle Anwohner erneut befragt werden. „Wir möchten die Menschen hier noch einmal für diesen Vermisstenfall sensibilisieren“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp im Gespräch mit RTL. „Wir halten es immer noch für möglich, dass sich der Junge in einem Versteck auf irgendeinem Grundstück befindet.“

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Im Gespräch mit den Anwohnern bitte die Polizei, nochmal ganz genau bei sich zu schauen, so der Sprecher. In Bremervörde und den Ortschaften an der Oste gebe es viele Schuppen, Scheunen und Möglichkeiten für Arian sich zu verstecken. „So wie mir gesagt wurde, kann man sich tatsächlich sehr, sehr klein machen und möglicherweise ist er immer noch in diesem Versteck.“

Nach einer ersten Lagebesprechung gehen die Polizeikräfte seit etwa 9.30 Uhr von Haus zu Haus. Wenn niemand öffnet, werfen sie einen Flugblätter in den Briefkasten – mit einem Bild von Arian.

Fluss Oste erneut im Fokus der Suche

Bei einer zweiten Aktion am Donnerstag soll die Suche dann am nahe gelegenen Fluss Oste fortgesetzt werden, etwa im tidengeprägten Mittellauf zwischen den Ortschaften Kranenburg und Nieder Ochtenhausen. „Wir werden dafür zwei Sonarboote einsetzen, und zwar einmal beginnend ab Bremervörde in Richtung Elbe und ein Entgegenkommen des Sonarboots ungefähr ab Osten in die entgegenkommende Richtung“, erklärt van der Werp. Zum Einsatz sollen dann auch erneut Taucher und spezielle Spürhunde kommen.

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„Für uns scheint es im Moment am wahrscheinlichsten zu sein, dass der Junge an die Oste gegangenen ist“, erklärt der Sprecher. Im schlimmsten Fall sei der Sechsjährige dabei in den Fluss gefallen. „In erster Linie gehen wir noch immer davon aus, dass es sich um einen Unglücksfall gehandelt haben könnte.“

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Arian verlässt vor drei Wochen sein zu Hause - und verschwindet

Was ist mit Arian passiert? Bundesweit sorgen sich die Menschen um den seit drei Wochen vermissten Jungen. „Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird“, so van der Werp am Montag. Die neue Suchaktionen seien nicht anlassbezogen, erklärt der Polizeisprecher RTL. Es gebe bislang keine neuen Hinweise.

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Eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige Tag und Nacht mit Suchhunden, einer Reiterstaffel, mit Helikopter, Drohnen und Booten nach dem Jungen – aus der Luft und auch im Wasser. Bisher leider ohne Erfolg.